Alle 90 Sekunden wird in Österreich eine Blutkonserve benötigt. Das ändere sich auch im Sommer nicht, doch viele Spenderinnen und Spender seien dann auf Urlaub, so das Rote Kreuz. Um den Bedarf dennoch zu decken, rührt die Einsatzorganisation bereits seit mehreren Wochen mit der Kampagne „Rette den Sommer" die Werbetrommel für das Blutspenden – mehr dazu in Rotes Kreuz sucht „frisches“ Blut (news.ORF.at).
1.500 steirische Blutkonserven nötig
Ziel sei es, bis Ferienbeginn 15.000 lebensrettende Blutkonserven auf Lager zu haben, so das Rote Kreuz. „Für die Steiermark bedeutet das rund 1.500 Blutkonserven, die zu sammeln sind“, erklärt Christian Steinscherer, Leiter des steirischen Blutspendedienstes. Damit das erreicht wird, wird anlässlich des Weltblutspendetages am Mittwoch unter anderem zu Blutspendeaktionen ins ORF Landesstudio Steiermark nach Graz geladen. Weitere Termine gibt es in Gleisdorf und Judenburg.
Helfen Sie Leben retten!
Im ORF-Landesstudio Steiermark in der Grazer Marburger Straße 20 findet am Mittwoch, 13. Juni bis 19.00 Uhr wieder eine große Blutspendeaktion statt.
Alle Blutgruppen gefragt
Einen Blutkonserven-Engpass gebe es in der Steiermark derzeit zwar nicht, heißt es, zuletzt habe es aber einen Rückgang bei den Spenderinnen und Spendern gegeben. Besonders die Bestände der Blutgruppen B negativ und 0 negativ würden schrumpfen, so Steinscherer. Letztere sind besonders begehrt, weil diese an alle weitergegeben werden können. Die Blutgruppe AB gilt dagegen als „Universalempfänger“. Grundsätzlich werden alle Blutgruppen als Spenden gebraucht. Am häufigsten sind die Blutgruppen 0 und A mit jeweils 40 Prozent. 14 Prozent der Menschen haben die Gruppe B.
Der Weg der Blutspende
50.000 Blutspenden landen pro Jahr zunächst an der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin – kurz UBT. Denn bevor eine Blutspende weitergegeben werden kann, wird sie einigen Tests unterzogen. Im Idealfall kann die Blutspende dann bereits nach einem Tag verwendet werden.
Blutspende-App:
Über die Blutspende-App können können alle Blutspendeaktionen in der Nähe eingesehen und Termine gebucht werden. Spenderinnen und Spender können auf diesem Weg auch schon vorab den nötigen Fragenbogen ausfüllen.
Eingesetzt werden sie vorrangig aber nicht, wie man meinen würde, bei Unfallopfern, sondern in der Krebstherapie. Dort werden vor allem die Thrombozytenkonzentrate gebraucht, die allerdings nur sieben Tage haltbar sind und das sei auch eine der größten Herausforderungen, heißt es. Die klassische Blutkonserve, das sind die roten Blutkörperchen, ist 42 Tage haltbar. Das Plasma dagegen wird tiefgefroren und ist ein Jahr haltbar.
Fernreisen als möglicher Sperrgrund
Grundsätzlich darf alle acht Wochen Blut gespendet werden, pro Spende wird etwa ein halber Liter Blut abgenommen. Die Gesundheit des Blutspenders ist dabei oberstes Prinzip, aber auch nicht jeder gesunde Mensch ist als Blutspender geeignet. Ein Ausschließungsgrund können etwa Fernreisen sein, bei einem Auslandsaufenthalt in einem Malaria- oder Tropengebiet etwa ist man anschließend sechs Monate gesperrt. Die Altersgrenze liegt zwischen dem 18. und 70. Lebensjahr.