LKWs und PKWs auf der Autobahn
dpa/Marijan Murat
dpa/Marijan Murat
Verkehr

Autobahn: Viele halten Abstand nach Gefühl

Viele steirische Autolenker halten auf Autobahnen zu wenig Abstand zum Vordermann. Eine Umfrage zeigt jetzt, dass sich mehr als zwei Drittel beim Abstand zum vorderen Fahrzeug lediglich auf das Gefühl verlassen.

Obwohl vier von fünf Befragten der Meinung sind, ohnehin den richtigen Abstand zu halten, zeigte die Frage nach der tatsächlichen Entfernung zum vorderen Fahrzeug, dass dem nicht so ist.

Weniger als 20 Meter bei Höchstgeschwindigkeit

Etwa die Hälfte der in der Umfrage im Auftrag der ASFINAG Befragten gab an, bei 130 km/h ungefähr vier Autolängen Abstand zu halten, also weniger als 20 Meter – der richtige Sicherheitsabstand bei dieser Geschwindigkeit wäre aber 70 Meter.

Zwei Sekunden-Regel

Mindestens zwei Sekunden Abstand – das ist die klare Richtschnur und Empfehlung für mehr Verkehrssicherheit. Dieser Wert gilt unabhängig von der Geschwindigkeit: rund 70 Meter bei 130 km/h, bei 100 km/h mindestens 50 Meter. Die Zeitspanne für Reaktion und Bremsweg wechselt stark nach Fahrer, Fahrzeug und Straßenzustand. Auch bei guten Sichtbedingungen vergeht mehr als eine Sekunde bis zum Tritt auf die Bremse, deren Mechanik dann erst die volle Kraft entfalten muss – die zweite Sekunde dient also zum Ausgleich etwaiger Bremswegunterschiede.

Mehr als 60 Prozent fühlen sich gefährdet

Nur wer ausreichend Abstand hält, hat also überhaupt eine Chance, eine Kollision zu vermeiden, hieß es von der ASFINAG. Dabei ist zu geringer Abstand für die klare Mehrheit der Verkehrsteilnehmer ein großes Ärgernis, sobald sie selbst betroffen sind: Mehr als 60 Prozent der Befragten gaben an, sich durch dichtes Auffahren und Drängeln anderer gefährdet zu fühlen. Im Jahr 2018 war bei jedem fünften Unfall mangelhafter Sicherheitsabstand die Ursache.