Waldlichtung, auf der ein umgefallener Baum liegt.
ORF.at/Christian Öser
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Umwelt

Steirischer Wald wird neu vermessen

Knapp zwei Drittel der Steiermark sind mit Wald bedeckt – damit das so bleibt, hat das Land ein einzigartiges Forschungsprojekt gestartet: Am Ende sollen standortgenaue Empfehlungen stehen, welche Baumarten hier auch in 80 Jahren noch gut gedeihen.

Das Klima für die nächsten 30 Jahre ist gemacht – da sind sich Forscher einig. Extreme Wetterkapriolen, höhere Temperaturen und der unregelmäßige Regen würden auch den heimischen Wäldern zusetzen, sagt der zuständige Landesrat, Johann Seitinger (ÖVP) – um zu sehen, wie stressresistent die heimischen Böden sind, werden sie jetzt intensiv erforscht – so werde man die Waldböden in der gesamten Steiermark auf ihren Wassergehalt, auf ihren Nährstoffgehalt und viele weitere Faktoren prüfen.

Waldbodenbestimmung über App

„Der Sinn dieser gesamten Sache ist, dass wir den Waldbesitzern in Zukunft raten können, welche Baumarten sie anhand der neuen Herausforderungen – die der Klimawandel mit sich bringt – setzen können“, sagt Seitinger.

140 Wissenschaftler aller relevanten österreichischen Forschungseinrichtungen werden die Erhebungen durchführen. Ab dem Jahr 2021 sollen die Waldbesitzer dann über eine Handy-App auf Knopfdruck standortgenau einsehen können, wie sich ihr Wald in den nächsten 80 Jahren verändern wird, schildert Landesforstdirektor Michael Luidold.

Mehr Eiche, weniger Fichte

Es gelte, die Freiheit in der Entscheidung bei dem Waldeigentümer zu belassen, „aber er soll die bestmöglichen Entscheidungsgrundlagen haben für sein Tun“, sagt Luidold. „Im Süden und Osten werden also möglicherweise hinkünftig Voraussetzungen herrschen, dass besonders die Eiche gute Voraussetzungen findet. Es wird möglicherweise auch das Areal der Fichte zurück gehen“, meint Luidold im Hinblick auf künftige Entwicklungen.

Hier knüpft ein weiteres Projekt an: Bedrohte Baumarten sollen in einem nächsten Schritt auf ihre genetischen Merkmale untersucht werden – denn spezielle Fichtenarten können sehr wohl mit weniger Wasser auskommen. Schließlich gilt es, den Wald nicht nur als Erholungs- sondern auch als Wirtschaftsraum für viele Generationen zu erhalten.