Ein Bademeister hält mit einem Fernglas Ausschau
APA/BARBARA GINDL
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Freizeit

Zu wenig Bademeister in steirischen Bädern

In der Steiermark fehlt es an Fachkräften bei der Bäderaufsicht. Die Ausbildung dazu ist in mehrere Stufen gegliedert – gesetzliche Vorschriften, wie viel Personal ein Bad haben muss, gibt es aber nicht.

Die erste Hitzewelle in der Steiermark erreicht ihren Höhepunkt: Am Samstag sind Temperaturen von bis zu 36 Grad vorhergesagt – für die steirischen Freibäder und Badeseen heißt das Hochbetrieb.

Damit dürften auch Badeunfälle wieder zunehmen. Die Bäder- und Seenbetreiber suchen dringend nach qualifiziertem Personal. Die Situation in der Steiermark ist aber nicht so dramatisch wie in Deutschland, wo Bäder zum Teil nicht mehr aufsperren können, weil es so gut wie keine Bademeister gibt.

Keine genauen Zahlen

Dennoch fehlt es auch hierzulande an Fachkräften, bestätigt die Wirtschaftskammer Steiermark. Wie viel Aufsichtspersonal pro Bad erforderlich ist, ist gesetzlich nicht festgelegt – das entscheidet der jeweilige Bäderbetreiber selbst. Deshalb würden auch keine Zahlen vorliegen, wie viele Bademeister es in der Steiermark gebe, sagt Michael Wiesler, Geschäftsführer der Fachgruppe Gesundheitsbetriebe in der Wirtschaftskammer Steiermark.

„Herausforderung, Personal zu finden“

Fest steht aber trotzdem: Es fehlt an qualifiziertem Personal, bestätigt Michael Krainer, stellvertretender Obmann der Fachgruppe. „Ganz eindeutig: Es ist jedes Jahr eine Herausforderung, über unser Stammpersonal hinausgehend für die Freibadsaison entsprechende Mitarbeiter zu finden“, so Krainer.

Immer mehr Herausforderungen kommen dazu, etwa im Bereich der Hygiene oder der Sicherheit, und die Bevölkerung würde den Beruf des Bademeisters oft nicht entsprechend wertschätzen – zu Unrecht, denn sind die Bäder voll, wird vom Personal einiges abverlangt, gibt Krainer zu bedenken. „Es ist ein Beruf mit einer Riesenverantwortung. Es geht nicht nur um Wissen, was die Technik des Bades anbelangt – es geht um die Kommunikation mit den Gästen, um Konfliktmanagement, um Rettungsmaßnahmen und eine große Übersicht“, erklärt er.

Mehrstufige Ausbildung

Im Frühjahr und im Herbst bietet die Wirtschaftskammer in der Steiermark mehrstufige Ausbildungskurse an. 70 bis 80 Teilnehmer würden diese pro Jahr absolvieren, sagt Michael Wiesler. Die Grundausbildung betrifft die Badeaufsicht – das sind meist Ferialjobs, etwa für Studenten, wo es vor allem um Erste-Hilfe-Maßnahmen geht. Die zweite Stufe geht darüber hinaus und beinhaltet auch Hygienevorschriften und bildet den Badewart beziehungsweise den Saunawart aus. Die höchste Ausbildungsstufe ist die zum Bademeister: Dieser ist dann sozusagen der technische Betriebsleiter, verantwortlich auch für die Wasseraufbereitung. Der Kurs zum Bademeister wird allerdings in Kärnten angeboten.