Mischt sich warme Luft am Boden mit einer Störung samt kühler Luft in der Höhe, ergibt das heftige Gewitter, erklärte Meteorologe Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Nach bis zu 36 Grad am Samstag soll genau das am Sonntag eintreffen.
Starkes Hagelunwetter im Wechselgebiet
Sonntagmittag brauten sich im Wechselgebiet in der heißen Luft erste Gewitter zusammen. Gewitterwarnungen gab die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Sonntagnachmittag auch für die Bezirke Weiz, Voitsberg, Graz-Umgebung sowie für die Landeshauptstadt Graz aus.
Über dem steirischen Wechselgebiet ging Sonntagnachmittag ein starkes Hagelunwetter nieder. Betroffen waren vor allem die Gebiete rund um Vorau und St. Lorenzen am Wechsel. Die Feuerwehr Vorau rückte zu mehreren Einsätzen nach den Unwettern aus.
Bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter
Im Wechselgebiet fielen laut ZAMG innerhalb von einer halben Stunde bis zu 48 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Bereich der Stubalpe, Bezirk Voitsberg, waren es mehr als 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Bis 19.00 Uhr soll es laut Zentralanstalt weitere, punktuelle Gewitter geben, ab 20.00 Uhr sollte es dann trocken bleiben. Das Problem ist laut Experten, dass die Gewitterzellen, dort wo sie sich gebildet haben, stehen bleiben und nicht weiter ziehen. Sie bilden sich dort immer wieder neu, weshalb lokal sehr große Mengen an Regen zusammenkommen können.
Unwetter im Wechselgebiet
Starkregen und Hagel gingen am Sonntag im Raum Vorau und St. Lorenzen am Wechsel nieder.
Betroffen waren neben dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld auch die Bezirke Graz-Umgebung, Leibnitz, Südoststeiermark, Deutschlandsberg und Voitsberg.
Eine Million Euro Schaden in Landwirtschaft
„Das Zentrum der schweren Hagelschauer lag im Wechselgebiet und zog dann weiter Richtung Süden. In der Landwirtschaft beträgt der Gesamtschaden durch Hagel rund eine Millionen Euro. Betroffen sind sämtliche Ackerkulturen und das Grünland. Die Erhebung durch die Sachverständigen ist bereits im Gange", sagte der zuständige Landesleiter der Hagelversicherung in der Steiermark, Josef Kurz, Montagfrüh.
In der Obersteiermark kühlte die Luft schon Sonntagvormittag ab, hier war die Gewittergefahr am Sonntag bereits zu einem großen Teil gebannt. Die neue Woche bringt dann leichte Abkühlung. Überwiegend harmlose Gewitter sollte es demnach nur noch am Montag geben.