Religion

Priester lehnt Wunsch nach Absetzung ab

Der Priester der Pfarren Pöllau und Pöllauberg, Roger Ibounigg, wehrt sich vehement gegen seine Absetzung. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl wollte im Rahmen der „üblichen Rotation“ einen neuen Priester, Ibounigg verweigerte allerdings.

2007 wurde Roger Ibounigg als Pfarrer eingesetzt, schon damals gab es Unstimmigkeiten. Ibounigg gilt als äußerst konservativ. Er ließ damals einen Volksaltar aus der Kirche entfernen und mit Gläubigen kam es immer wieder zu Schwierigkeiten.

Besucher und Musiker aus Kirche geworfen

Einige aus der Bevölkerung schilderten, dass der Priester Gläubige nach eigenem Ermessen aus der Kirche geworfen haben soll, er soll Messen abgebrochen und Musiker, die Andreas Bouranis „Auf uns“ spielten, quasi samt der Hochzeitsgesellschaft hinausbugsiert haben. Heuer im Mai löste sich der Pfarrgemeinderat auf. Die Mitglieder sollen anonyme Briefe erhalten haben und manche von ihnen fürchteten um ihre berufliche Existenz.

Wunsch nach Veränderung

All diese Vorkommnisse hätten allerdings „nachgereiht“ mit dem Wunsch des Bischofs nach einem neuen Seelsorger für Pöllau zu tun, betonte die Diözese am Dienstag in einer Aussendung. Generalvikar Erich Linhardt hatte am Montag in Anwesenheit zweier Zeugen dem Priester den Wunsch des Diözesanbischofs Wilhelm Krautwaschl mitgeteilt, auf sein Amt zu verzichten. Doch dieser will offenbar seinen Platz nicht räumen. Krautwaschl hoffe nun, dass „Pfarrer Ibounigg seinem Wunsch nach Veränderung nachkommen wird, um so den Pfarren Pöllau und Pöllauberg einen guten Weg in Ausübung der Verantwortung des Hirtenamtes in die Zukunft zu ermöglichen“.

Amtsenthebungsverfahren möglich

„Sollte – wider Erwarten – der Priester in seinem Gehorsam gegenüber dem Bischof der Veränderung nicht zustimmen wollen, könnte der Bischof dies auch gegen den expliziten Willen des Betroffenen durchsetzen“, hieß es weiter in der Aussendung. Dies würde ein Amtsenthebungsverfahren des Pfarrers zur Folge haben.