Mit dem Bau der Seilbahn auf den Dachstein-Gletscher wurde vor 53 Jahren, 1966, begonnen – und er galt damals als große Herausforderung: So musste etwa für den Bau der Bergstation der Gipfel abgesprengt werden. Auch die Konstruktion einer über 2.000 Meter langen Strecke ohne Stützen galt als enorme technische Herausforderung – die gemeistert wurde und den Dachstein zu einer Besucherattraktion macht.
Bis zu 210 Meter über dem Boden
Die zweispurige Pendelbahn mit je einem Tragseil pro Spur führt ohne Stütze und mit einem Bodenabstand von bis zu 210 Metern über die Dachstein-Südwand zur Bergstation Hunerkogel, die genau auf der Landesgrenze Steiermark-Oberösterreich liegt.
Die Anfänge der Dachsteinerschließung begannen 1877 mit dem Bau der Simonyhütte. 1961 wurde die Dachsteinstraße von der Ramsau zur Türlwaldhütte gebaut. Die Straße war Voraussetzung für den späteren Bau der Dachstein-Südwandbahn.
Sechs Minuten mit 43 km/h
Betrieben wurde die Bahn ursprünglich von der oberösterreichischen Dachstein Tourismus AG. Der Bau der Seilbahn stellte eine für damalige Verhältnisse technische Meisterleistung dar, da man sie als Pendelbahn ohne Stützen konstruierte, welche eine Strecke von 2.147 Metern und fast 1.000 Meter Höhenunterschied überwindet.
Mittlerweile gibt es die rundum verglaste Panoramagondel mit Balkon. In sechs Minuten legt sie die 1.000 Höhenmeter zurück – mit 43 km/h. Pro Gondel haben rund 50 Personen Platz.
Wintersport und Aussicht in luftiger Höhe
Mit der Eröffnung der Gletscherbahn wurden auch zwei Gletscherlifte errichtet und die Gletscherflächen zum Langlaufen genutzt. Im Jahr 2003 übernahmen die Planai-Hochwurzen-Bahnen die Dachstein-Gletscherbahn. Im selben Jahr wurde eine Stromleitung zur Bergstation gelegt, sodass die Seilbahn 2004 von Diesel- auf Elektroantrieb umgebaut werden konnte. Neben der Bergstation wurde 2005 eine Aussichtsplattform, der Dachstein-Sky-Walk, eröffnet. Zwei Jahre später wurde dann die nächste Attraktion – der Dachstein-Eispalast – ins Leben gerufen.
Mehr Service geplant
Für die Besucher will man auch weiter investieren, sagt der Chef der Schladming-Dachstein-Bahnen, Georg Bliem: „Unsere grundsätzliche Strategie am Dachstein ist ja nicht, die Besucheranzahl zu vermehren – vielmehr wollen wir die Serviceorientierung verbessern, die Dienstleistung verbessern. So gibt es Pläne, die Talstation und die Bergstation zu sanieren, im Talstationsbereich gilt das vor allem für den ganzen Kassa- und Empfangsbereich und bei der Bergstation vor allem mit Blick auf den Restaurantbereich.“
Die Dachstein-Gletscherbahn
- Baujahr: 1969
- Talstation: 1.702 Meter
- Bergstation: 2.700 Meter
- Höhenunterschied: 998 Meter
- Streckenlänge: 2.174 Meter
Bewusste Besucherlimitierung
Der Besucherandrang ist enorm: In den letzten Jahren gondelten im Schnitt 285.000 Menschen mit der Bahn auf den Berg. Der Andrang ist sogar so groß, dass man die Zahl der Tagesgäste limitieren musste, so Bliem: „Tatsache ist, dass natürlich auch die Attraktionen, die geschaffen worden sind – denken wir an die Hängebrücke, die Stiege ins Nichts, den Eispalast und vieles mehr –, einfach zu dieser großen Nachfrage geführt haben. Andererseits haben wir natürlich auch darauf reagiert – wir könnten locker auch 3.500 Gäste pro Tag am Berg begrüßen, aber dass wir uns selber maximiert haben – 2.500 Gäste und nicht mehr – das kommt grundsätzlich gut an.“
Im heurigen Jubiläumsjahr finden zahlreiche Veranstaltungen und auch Ausstellungen rund um die Dachstein-Gletscherbahn und ihre Geschichte statt.