LKH Graz
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Gesundheit

LKH Graz verkürzt Wartezeiten für Krebs-Patienten

Am Dienstag ist am LKH Graz die Erweiterung des Strahlentherapiezentrums offiziell eröffnet worden. Insgesamt acht Linearbeschleuniger sollen nun die Wartezeiten für steirische Krebs-Patienten deutlich verkürzen.

13 Mio. Euro kostete die Erweiterung der Strahlentherapie im LKH Graz: Man baute zwei unterirdische Bunkergebäude in den Hang, in diesen stehen zwei neue Linearbeschleuniger samt den dazugehörigen Schalträumen, Untersuchungsräumen und Wartebereichen.

„Wir kommen unter die Sechs-Wochen-Grenze“

Mit den bisher fünf Geräten in Graz sei man unter dem österreichischen Versorgungsdurchschnitt gewesen, nun sollen die Wartezeiten deutlich kürzer werden, sagt KAGes-Vorstand Karlheinz Tscheliessnig: „Wir hatten zum Teil sechs bis acht Wochen Wartezeit, das ist in manchen Krebsfällen unmöglich, kann man so nicht machen – deswegen war auch ein dementsprechendes Prioritätensystem angezeigt, das hat die Sache natürlich nicht erleichtert in der Planung, aber das ist jetzt deutlich besser geworden. Wir werden unter die Sechs-Wochen-Grenze kommen, und das ist doch ein toller Erfolg.“

Linearbeschleuniger
ORF
Einer der beiden neuen Linearbeschleuniger

Stichwort Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie werden die Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung zerstört. Sie schädigt die Erbsubstanz der Zellen und stoppt die Zellteilung.

Keine Schnitte, keine Präparation

Bei manchen Formen von Krebs funktioniere die Strahlentherapie genau so gut wie eine Operation, sagt der ärztliche Direktor des LKH Graz, Wolfgang Köle: „Ein kleines Kehlkopfkarzinom oder ein Prostatakarzinom ist ja nur sehr begrenzt, und ich kann mit diesen modernen Geräten die Behandlung sehr fokussiert auf den Tumor richten, dass der vernichtet wird. Der Patient erspart sich dadurch einen Hautschnitt, eine Präparation unter der Haut, was immer mit Schmerzen und Nebenwirkungen verbunden ist.“

„Krebs oft schon eine chronische Erkrankung“

Mit den nunmehr insgesamt acht Linearbeschleunigern in der Steiermark – ein Gerät steht in Leoben – behandle man derzeit 2.400 Patienten, sagt Karin Kapp, Leiterin der Klinik für Strahlentherapie: „Die Patientenzuweisungen steigen – wir werden immer erfolgreicher in der Therapie, und dadurch wird Krebs bei vielen Menschen zu einer chronischen Erkrankung, das heißt, Patienten, die wir früher einmal bestrahlt haben, bestrahlen wir jetzt mehrfach, und es ist ein langes Überleben mit Krebs sehr gut möglich.“ Man könne zudem mit den modernen Strahlentherapiegeräten mehr Tumore behandeln, etwa kleine Lungenkarzinome – auch dadurch steige die Zahl der Patienten.