Hitzewellen gab es schon immer, sagt der Leiter der Forschungsgruppe Regionales Klima am Wegener Center in Graz, Douglas Maraun. Ob Hitzeperioden aufgrund des Klimawandels häufiger werden, wisse man noch nicht; was man aber definitiv sagen könne, sei, dass die Temperaturen bei derartigen Hitzewellen immer mehr ansteigen.
„Wenn wir so eine Wetterlage haben, dann wird es natürlich heißer werden, und in Zukunft können wir davon ausgehen, wenn wir so weitermachen wie bisher, dass es dann vielleicht bis Ende des Jahrhunderts nicht 37 Grad wie jetzt sind, sondern die gleiche Hitzewelle in Zukunft 43 bis 44 Grad warm wäre“, so Maraun.
„Hot-Spot“ des Klimawandels
Die Steiermark zählt laut Experten zu den im wahrsten Sinne des Wortes „Hot-Spots“ des Klimawandels: Die Erwärmung sei höher als global, so Maraun. Und ironischerweise trage auch die saubere Luft zur Erderwärmung bei: Die Luftverschmutzung habe viel Sonnenlicht reflektiert und Europa etwas abgekühlt.
Das erklärt, warum Hitzewellen immer heißer werden, und Messungen belegen es, sagt der Experte: „Wenn man sich in Graz so eine typische stärkste Hitzewelle in einem Jahr anschaut, dann war die um 1900 vielleicht 28 Grad, 29 Grad warm, und jetzt in den letzten zehn Jahren waren die typischerweise so um die 32 Grad warm.“
Böden trocknen aus
Hitzewellen trocknen die Böden aus – und ausgetrocknete Böden verstärken wiederum die Hitzewellen, sagt Maraun: „Es ist quasi so wie Schwitzen: So lange der Mensch schwitzen kann, kann er seine Temperatur regulieren – aber wenn er nicht mehr schwitzen kann, dann wird es heiß. Und so ist es halt auch hier, dann wird die bodennahe Schicht, also da wo wir uns aufhalten, die wird dann heißer werden, wenn der Boden austrocknet.“
Die Zukunft hänge von uns Menschen ab, sagt Douglas Maraun: Wenn wir so weitermachen wie bisher, müssen wir jedenfalls mit heißeren Hitzewellen rechnen.