Thermometer zeigt Hitze am Lanser See an
APA/EXPA/Jakob Gruber
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Wirtschaft

Fernkälte gegen die Hitzewelle

Am Donnerstag erreicht die aktuelle Hitzewelle in der Steiermark ihren Höhepunkt – dementsprechend hoch ist auch der Stromverbrauch. Die Energie Steiermark sucht verstärkt nach alternativen Kühltechniken.

Der Donnerstag könnte in der Steiermark neue Hitzerekorde bringen: Der bisherige Juni-Rekordwert liegt bei 36,8 Grad in Leibnitz im Jahr 2002.

In der Steiermark werde bereits deutlich mehr Strom zum Kühlen als zum Heizen verwendet, heißt es bei der Energie Steiermark. Was für das Kühlen steiermarkweit insgesamt benötigt wird, entspricht laut dem Landesenergieversorger der Energiemenge, die eine Stadt wie Leibnitz im Jahr verbraucht.

Fernkälte, grüne Fassaden, Stromspeicher

Ursache sei einerseits der Rückgang an Stromheizungen, andererseits die Zunahme an Hitzewellen – mehr dazu in Klimawandel: Hitzewellen werden heißer. Experten der Energie Steiermark beschäftigen sich nun mit der Frage, wie große Gebäude künftig energieeffizient gekühlt werden könnten.

Eine Möglichkeit ist die sogenannte Fernkälte, also die Nutzung etwa industrieller Abwärme zum Kühlen, sagt Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris: „Wir schauen uns das sehr genau an, dazu braucht es allerdings Großverbraucher, die diesen Weg mitgehen – hier sind wir auf der Suche nach solchen Partnerschaften. Es gibt auch andere, sehr interessante Themen wie die Begrünung von Fassaden, neue Formen der Wärmedämmung, und wir widmen uns ganz stark dem Thema Stromspeicherung, denn das ist der Dreh- und Angelpunkt, wie man erneuerbare Energien für das Kühlen noch besser nutzen kann“, sagt Harnik-Lauris.

Um ein Fünftel mehr Klimaanlagen verkauft

Kühlen mit Strom ist auch teuer: Wer eine Klimaanlage im Schnitt rund 500 Stunden pro Jahr laufen lässt, muss mit Mehrkosten von rund 70 Euro rechnen. Generell bemerke man beim Verkauf von Klimaanlagen einen Anstieg um 20 Prozent, ssgt Harnik-Lauris, der rät, ein Gerät auszuwählen, das energieeffizient einzusetzen ist: „Die Temperatur sollte generell nicht mehr als fünf bis sechs Grad unter der Außentemperatur liegen. Es ist sehr wichtig, das Kühlgerät an der richtigen Stelle zu montieren. Es ist aber auch möglich, die Klimaanlage mit mobilen Photovoltaikmodulen am Balkon zu kombinieren.“

Bevor eine Klimaanlage installiert wird, sollten alle Möglichkeiten der Beschattung und Dämmung voll ausgeschöpft werden, rät der Energie Steiermark-Sprecher, um womöglich nicht zu viel Energie zu verschwenden.

Hitze: Ein Rekord jagt den nächsten

36,8 Grad ist der aktuelle Juni-Hitzerekord. Doch der könnte am Donnerstag fallen. Laut Meteorologen konzentriert sich die Sahara-Hitze vor allem auf die südlichen Landesteile. Das Sozialministerium hat eine Hotline für Hitzegeplagte eingerichtet – mehr dazu in Hitze auf Rekordkurs (steiermark.ORF.at).