Illustration zum Thema Hitze. Ein Hund und ein Mann auf einer Luftmatratze; aufgenommen am Dienstag, 25. Juni 2019.
APA/GEORG HOCHMUTH
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Wetter

Juni-Hitzerekord in der Steiermark

Der Hitzerekord für Juni ist am Donnerstag in der Steiermark geknackt worden: In Graz wurde mit 37,2 Grad ein neuer Bundesland-Rekord erreicht. Das Sozialministerium hat eine Hotline für Hitzegeplagte eingerichtet.

Die Hitzewelle hat mittlerweile ganz Europa erfasst, von Tag zu Tag wird es heißer, in vielen Ländern sind bereits neue Rekorde gefallen. Doch die hohen Temperaturen können sich nicht nur negativ auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Gesundheit auswirken – physisch wie psychisch – mehr dazu in Wenn die Hitze zu Kopf steigt (news.ORF.at).

Rekord von 2002 übertroffen

Die Hitzewelle sorgt vor allem im Süden Österreichs für Höchsttemperaturen: Am Donnerstag verzeichnete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) neue Juni-Hitzerekorde für Kärnten und die Steiermark. In der Steiermark erreichte die ZAMG-Wetterstation Graz-Universität einen neuen Bundesland-Rekord mit 37,2 Grad. Der alte Juni-Höchstwert der Steiermark lag bei 36,8 Grad, gemessen am 23. Juni 2002 in Leibnitz.

Die Feuerwehr sorgt am Donnerstag, 27. Juni 2019, für Abkühlung am Grazer Hauptplatz.
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Die Feuerwehr sorgte am Donnerstag für Abkühlung auf dem Grazer Hauptplatz.

0,1 Grad fehlten am Nachmittag

Die Steiermark kratzte viele Stunden am Donnerstag deutlich am Rekord: Gegen 15.00 Uhr hatte es an der ZAMG-Wetterstation Graz-Straßgang 36,7 Grad.

Schon der Mittwoch war auf Rekordkurs

In einigen Regionen Österreichs war der gestrige Mittwoch nicht nur der heißeste Juni-Tag der Messgeschichte – an 26 Messstationen war es sogar der überhaupt heißeste Tag seit Messbeginn. Darunter waren einige Orte mit sehr langen Messreihen, so Thomas Wostal von der ZAMG. Am Mittwoch hätte sich Hall bei Admond fast in die Liste der Top-Hitzewerte eingereiht – 35,8 Grad waren es dort.

Sommerhoch in Ramsau am Dachstein

Einen weiteren Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen habe die aktuelle Hitzewelle schon gebracht, so Albert Sudy: „In Ramsau am Dachstein wurde gestern ein Wert von 31,9 Grad erreicht, und das in 1.200 Meter Höhe – das war Sommerrekord.“

Tropennacht auch in der Steiermark

Auch die Nacht auf Donnerstag ist in vielen Regionen Österreichs ungewöhnlich warm gewesen. An 78 Wetterstationen der ZAMG und somit in sieben Bundesländern wurde eine Tropennacht registriert. Nur in Kärnten und in Tirol wurde eine Tropennacht knapp verfehlt. Eine Nacht gilt als tropisch, wenn die Tiefsttemperatur nicht unter 20 Grad fällt. In Wien-Innere Stadt war es am wärmsten, dort wurden 25,9 Grad gemessen, gefolgt vom oberösterreichischen Wolfsegg mit 25,1 Grad, und Retz in Niederösterreich mit 24,8 Grad. In der Steiermark war die Nacht in Laßnitzhhöhe mit 21,0 Grad am wärmsten.

Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer (SPÖ) verteilte Mineralwasser an Bauarbeiter
Land Steiermark

Hochbetrieb in Kliniken

In der Notfallaufnahme der Klinik Innsbruck herrscht derzeit wegen der Hitze Hochbetrieb – mehr dazu in Arzt warnt vor Hirnödem durch die Sonne. Dass bei einer Hitzewelle mehr zu tun sei als sonst, bestätigte auch der Notarzt Roland Baumgartner. „In diesen Tagen gibt es viele Einsätze aufgrund der Austrocknung und Elektrolytentgleisungen – also Herzinfarkte und Schlaganfälle.“ Sehr häufig seien aber auch einfach Kreislaufschwächen, sagte Birgit Schuler vom Roten Kreuz Steiermark – mehr dazu in Hitze wird zur Belastung für Ältere.

Die Hitze-Hotline:

Das Hitzetelefon des Sozialministeriums ist unter 050 555 555 kostenlos erreichbar.

Experten am Telefon

Das Sozialministerium hat unterdesssen ein Hitzetelefon eingerichtet. Dort sind kostenlos Experten zu erreichen, die beraten, wie man am besten durch die heißen Tage kommt, und durch welche Ernährungs- und Verhaltensmaßnahmen man das persönliche Wohlbefinden bei mehr als 30 Grad steigern kann.

Hundstage im Juni

Die traditionell heißesten Tage des Sommers, die Hundstage, beginnen eigentlich Ende Juli. Doch die aktuelle Hitzewelle fühlt sich bereits wie der Hitzehöhepunkt an. Dieses Gefühl bestätigt auch die immer größere Zahl an Messrekorden. Als letzte Ausflucht bleiben da oft nur Fantasie und Sehnsucht. – mehr dazu in Letzte Ausflucht Sehnsucht (news.ORF.at)

Stomverbrauch schnellt in die Höhe

Wenn die Hitzewelle nach Höhepunkten strebt, ist auch der Stromverbrauch entsprechend hoch. Die Energie Steiermark sucht verstärkt nach alternativen Kühltechniken – mehr dazu in Fernkälte gegen die Hitzewelle (steiermark.ORF.at).