Gabriele Kolar (SPÖ).
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Politik

Kolar zur neuen Landtagspräsidentin gewählt

Gabriele Kolar (SPÖ) ist am Dienstag in der letzten Sitzung des steirischen Landtags vor der Sommerpause zur neuen Ersten Landtagspräsidentin gewählt worden. Klimaschutz war Thema ihrer Antrittsrede, das Artensterben Thema der Landtagssitzung.

Kolar stellte in ihrer Antrittsrede den Klimaschutz ins Zentrum ihrer Amtsführung. Sie wolle erste „Klima-Präsidentin Österreichs“ sein und für ein „gutes Klima“ im Landtag sorgen.

Gabriele Kolar

Gabriele Kolar (59) ist seit 2005 Landtagsabgeordnete, seit 2010 Vizebürgermeisterin der Stadt Judenburg und Vorsitzende des EU-Regionalmanagements Obersteiermark West.

Termine und Bäume

„Ich will bei meinen vielen Terminen in der Steiermark immer einen Baum pflanzen, um ein Zeichen für Klimaschutz und saubere Luft zu setzen. Das war bisher mein Hauptthema und wird auch in meiner Funktion als Landtagspräsidentin mein Schwerpunkt sein,“ so Kolar. Auf andere Geschenke oder Blumen möchte sie dafür bei ihren Terminen verzichten.

Personalrochaden

Kolar folgt Bettina Vollath (SPÖ), die ins EU-Parlament wechselt. Auf Kolars Landtagsmandat holte Landeshauptmannstellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) den Arbeiterbetriebsratsvorsitzenden von Magna in Graz, Thomas Stoimaier.

Artensterben Thema der Debatte

Thematisch beschäftigte sich der Landtag am Dienstagvormittag mit dem Artensterben. Das derzeit stattfindende Massensterben von Tierarten wird bereits als das sechste größte Massensterben der Erdgeschichte beschrieben – das Fünftgrößte war das Aussterben der Dinosaurier. Genau dagegen seien rasche und vielseitige Maßnahmen ein Muss, sagte Sandra Krautwaschl von den Grünen: „Seit 1990 hat sich die Anzahl der Schmetterlinge halbiert, seit Mitte der 1980er-Jahre ist die Anzahl der Wildtiere um 70 Prozent zurückgegangen, und Bienen und Vögel sind zur Hälfte verschwunden.“

Expertentreffen zu Insektensterben

Jede Tierart ist aber Teil eines komplexen Ökosystems, und ihr Aussterben kann auch das Aussterben vieler Anderer Arten als Folge haben. Schritte gegen das Insektensterben will Umweltlandesrat Anton Lang (SPÖ) setzen. „Im Herbst ist ein Symposiun und Expertentreffen zum Thema rückgang der Insektrenbiomasse in Planung – und aufbauend auf Ergebnissen dieses Symposiums sollen angepasste best practice-Beispiele entwickelt und mögliche Wege zur bestmöglichen Umsetzung und Anwendung geprüft werden“, sagte Lang.

KPÖ fordert weitgehendere Maßnahmen

Sofort mehr und weitgehendere Maßnahmen forderte die KPÖ, der es sowohl beim Klima als auch beim Artenschutz zu langsam geht. Claudia Klimt-Weithaler: „Sofort – das ist halt immer ein bisschen schwierig in diesem Hohen Haus, um nicht zu sagen, in diesen heiligen Hallen. Sofort geht da gar nix.“

ÖVP stolz auf „blühende Steiermark“

ÖVP-Abgeordneter Hubert Lang meinte, es sei bereits sehr viel für den Artenschutz passiert: „Derartig viele Gärten, die angelegt worden sind, auch aus touristischer Nutzung, muss man schon auch dazu sagen. Aber diese blühende Steiermark, diese blühende Oststeiermark als Unterstützung auch für die Artenvielfalt – das dürfen wir sehen, und darauf können wir auch stolz sein.“

FPÖ zu Insektenfalle Windkraft

Der Freiheitliche Abgeordnete Christian Cramer wiederum ortete ein Problem bei der Windenergie, nämlich, „dass täglich 5,3 Milliarden Insekten in deutschen Windkraftwerken geschreddert werden“. Laut UN-Bericht sind übrigens bereits die Hälfte aller Ökosysteme zu Land und zu Wasser durch den Eingriff des Menschen schwer beeinträchtigt.