Heidelbeeren werden von einem Eimer in die Hand geschüttet
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Landwirtschaft

Apfelbauern sollen auch Beeren produzieren

Die Entwicklungen auf dem internationalen Apfelmarkt bringen die steirischen Apfelbauern in Bedrängnis. Die Situation scheint auf längere Sicht schwierig zu bleiben, deshalb raten Experten den Apfelbauern auch auf die Beerenproduktion zu setzen.

Die steirischen Apfelbauern haben Probleme ihre Vorjahresernte zu verkaufen, die Lager sind wenige Wochen vor der neuen Ernte noch bis zu einem Drittel gefüllt. Der Grund sind Probleme beim Export – mehr dazu in Volle Lager bringen Apfebauern in Bedrängnis.

Konsumenten kaufen um ein Drittel weniger Äpfel

In Österreich und der Europäischen Union würden immer weniger Äpfel gekauft, sagte Eva-Maria Gantar vom Branchenverband für Obst und Gemüse: „Die Apfel-Abnahme durch den Konsumenten hat sich in den letzten zehn Jahren um ungefähr ein Drittel reduziert und so erklärt sich natürlich, warum bei Dauerkulturen, die in großem Maß produziert werden und dann nicht abgesetzt werden können, eine große Menge verfügbar ist.“

Apfelbäume
dpa/Henning Kaiser
Die Apfelproduktion in Österreich hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt

In der EU schnellte die Apfelproduktion in den vergangenen Jahren nach oben. In Österreich verdoppelte sich die Zahl der Apfelproduktion innerhalb von 30 Jahren auf knapp 240.000 Tonnen im Jahr. Haben alle Länder eine gute Ernte, gibt es zu viele Äpfel am Markt. Um auch in Zukunft Käufer zu finden, müsse man neue Sorten anpflanzen und auch generell umplanen, riet Eva-Maria Gantar. „Man sollte nicht allein den Apfel weiter forcieren, sondern insbesondere auf neue Kulturen setzen, um auf den Markt zu reagieren, das heißt, man sollte verstärkt in Softfruits investieren, also in Beerenobst, von Himbeeren über Heidelbeeren bis hin zur Melonenproduktion, die auch regional möglich ist.“

Asiatischer Markt als große Chance

Diese Umstellung werde aber auch zu einer Veränderung der Anbauflächen führen, sagte Gantar: Ich denke, dass sich allein durch die Sortenumstellung und das Auflösen von Plantagen mit alten Sorten etwa ein Viertel der Flächen verändern wird müssen." Bei den neuen Sorten müsse man Premiumqualität produzieren, dann könne man auf den asiatischen Exportmarkt hoffen, so Gantar: „Wachsende Märkte sind momentan vor allem im asiatischen Raum zu finden, das heißt, alles was Richtung Indien oder China geht. Dort wird vor allem Premiumqualität gesucht und dort wird importiert, dort sehe ich eine tatsächliche Chance für den österreichischen Apfel.“ Mehr als die Hälfte der steirischen Äpfel gehen in den Export.