Wissenschaft

Günstigerer Strom durch neue Solarzelle

Die steirische Forschungsgesellschaft Joanneum Research arbeitet an der Entwicklung völlig neuartiger Solarzellen. Sie sollen deutlich mehr Energie erzeugen und damit den Strom für Verbraucher billiger machen.

Fridays-For-Future-Proteste, Klimakrise, Klimanotstand, in der aktuellen Diskussion über den Umgang mit dem Klimawandel rücken auch wieder die Erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt. Sie gelten als Muss, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und weniger CO2 auszustoßen.

Energiequelle der Zukunft

Solarzellen könnten ihren Teil dazu beitragen. Sie gelten schon länger als Energiequelle der Zukunft und prägen zum Teil bereits das Landschaftsbild. Eine Richtlinie der EU zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden hat das Ziel, den Energieverbrauch von Häusern zu senken und besagt, dass Energie verstärkt aus erneuerbaren Quellen genutzt werden soll. Ab Jänner 2021 wird das auch für Privatbauten gelten.

Projektleiter Roman Trattnig mit Solarzellen vor dem Institutsstandort MATERIALS in Weiz
JOANNEUM RESEARCH/ Buchgraber
Projektleiter Roman Trattnig von Joanneum Research mit dem Prototyp einer kombinierten Solarzelle

Hier setzen die Forschungen des Joanneum Research an. Es soll eine Solarzelle entwickelt werden, die den Photovoltaik-Bereich revolutionieren könnte, sagte Projektleiter Roman Trattnig. „Es geht in dem Projekt in erster Linie darum, einen größeren Bereich des Sonnenspektrums für die Energiegewinnung effizient zur Verfügung stellen zu können beziehungsweise effizient ausnützen zu können.“

Kombinierte Solarzelle

Die Forscher wollen eine herkömmliche Silizium-Solarzelle mit einer Halbleiter-Solarzelle kombinieren, die einen anderen Bereich des Lichts effizient absorbiert, sagte Tratting: „Wir können mit dieser Solarzelle auch Licht aus den kürzeren Wellenlängenbereichen, also zum Beispiel aus dem grünen und dem blauen Spektrum, effizient in der Solarzelle in Energie umwandeln.“

Bis zu 50 Prozent mehr Energie

Die neue Kombi-Solarzelle soll um bis zu 50 Prozent mehr Energie erzeugen. Durch die Einspeisung von mehr Strom ins Netz, könnte der Strom für den Endverbraucher günstiger werden, glaubt Roman Trattnig. Und das bei gleichbleibenden Produktionskosten der Solarzellen. „Das Ziel ist es, tatsächlich im Endeffekt diese neue Solarzelle mit den gleichen Kosten herzustellen wie die derzeitige Silizium-Solarzelle.“

Bis es soweit ist, wird es wohl noch etwas dauern, im Herbst soll aber einmal eine Art Prototyp fertig sein.