Der Zukunftspakt Hartberg – eine überparteiliche Zusammenarbeit von SPÖ, Grünen, FPÖ und drei klubfreien ÖVP-Mandataren – hatte den Antrag eingebracht: Der Hauptplatz sei Begegnungsstätte und Kommunikationsraum, eine Verkehrsberuhigung würde dieser Funktion Rechnung tragen, so Grünen-Stadtrat Christoph Wallner.
Er spricht von einem Schritt in die Zukunft: „Insbesondere am Freitag und Samstag herrscht reges Treiben am Hauptplatz, und die Gastronomie kann auf jeden Fall davon profitieren. Wir sind auch der Überzeugung, dass es wie in anderen Städten auch funktionieren kann, dass die Geschäfte profitieren.“
„Die Situation – so wie sie jetzt ist – ist perfekt“
Die angesprochenen Wirtschaftstreibenden sehen das allerdings anders, betont Geschäftsinhaber Helmut Stibor: „Die Situation – so wie sie jetzt ist – ist perfekt. Warum glauben dann andere Leute, die keine Geschäfte betreiben, besser zu wissen als die Betroffenen, was jetzt für den Hauptplatz und die Innenstadt besser ist?“
Heftiges Pro & Contra
Franz Neger hat für „Steiermark heute“ Befürworter und Kritiker der Hauptplatz-Sperre zum Interview gebeten.
Man habe zu wenig Rücksprache mit der Bevölkerung gehalten, so der größte Kritikpunkt der Unternehmen. Herbert Spitzer, Wirtschaftskammerobmann von Hartberg-Fürstenfeld, unterstreicht: „Wenn, dann sollte man dazu ein Konzept erstellen, die Bevölkerung fragen, die Anrainer fragen und auch die Gewerbebetreibe mit ihren MitarbeiterInnen fragen, ob das gescheit ist oder nicht.“
„Anschlag auf Bemühungen, Innenstadt zu beleben“
Auch Hartbergs Bürgermeister Marcus Martschitsch (ÖVP), der aufgrund des Zukunftspakts Hartberg keine Mehrheit im Gemeinderat hat, ist mit dem Beschluss des Gemeinderates nicht glücklich: „Wir haben ja sowieso schon die Sperre des Hauptplatzes während Veranstaltungen. Wir führen im Sommer über 40 Veranstaltungen am Hauptplatz durch. Wir wollen die Innenstadt beleben, und das ist natürlich wirklich ein Anschlag auf all diese Bemühungen.“
Die Verordnung hätte am Freitag in Kraft treten sollen und für die Wochenenden in den Sommerferien jeweils von Freitag, 18.00 Uhr bis Montag, 6.00 Uhr früh gelten sollen – jetzt liegt der Fall aber vorerst bei der Bezirksverwaltungsbehörde.