LKH Graz
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Chronik

Nach Attacke: Kein Handlungsbedarf am LKH Graz

Nach einer Messerattacke auf einen Arzt in einem Spital in Wien stellt sich auch in der Steiermark die Frage nach der Sicherheit. Im LKH Graz sieht man aktuell keinen Handlungsbedarf, will schärfere Maßnahmen aber auch nicht ausschließen.

Ein Kardiologe des Kaiser-Franz-Josef-Spitals in Wien-Favoriten wurde Mittwochvormittag mit einem Messer attackiert und lebensgefährlich verletzt; der Angreifer wurde festgenommen – mehr dazu in Patient sticht Arzt mit Messer nieder, in Attacke auf Arzt wegen „innerer Stimmen“ und in KAV: Attacken nicht zu verhindern (alle wien.ORF.at)

Vergleichsweise wenige Übergriffe

Am LKH Graz gab es heuer bislang einen Übergriff mit Körperverletzung – im vergangenen Jahr waren es zehn. Die Attacken ohne Verletzung sind allerdings ungleich höher: Da wurden von den Mitarbeitern heuer bereits 48 gemeldet. Alkohol, Wartezeiten und auch Sprachbarrieren sind laut LKH Graz-Sicherheitschef Eduard Mötschger die Gründe für hohes Aggressionspotential im Krankenhaus.

Die Zahl aller Übergriffe steige, sei im Vergleich aber immer noch niedrig, so LKH Graz-Sicherheitschef Eduard Mötschger: „Wir vergleichen uns mit anderen Krankenanstalten und sehen uns diese Statistiken an, und wenn wir uns diese ansehen, dann sehen wir, wir sind im Vergleich – statistisch gesehen – auf einem sehr niedrigen Niveau.“ Die Gründe für hohes Aggressionspotential im Krankenhaus sieht Mötschger in Alkohol, Wartezeiten und auch Sprachbarrieren.

Schärfere Sicherheitsmaßnahmen nicht ausgeschlossen

Aktuell sind am Gelände des LKH Graz 300 Kameras installiert, es gibt auf den Ambulanzen Alarmtelefone mit Verbindung zur Polizei, sowie zwei interne und einen externen Sicherheitsmitarbeiter – ein Mehr könnte eine Messerattacke wie in Wien auch nicht verhindern, so der Sicherheitschef: „Aufgrund dieses Zwischenfalles würden wir jetzt durch eine Erhöhung unserer Sicherheitsmaßnahmen nicht glauben, dass wir den Vorfall verhindern könnten.“

Trotzdem will man Sicherheitsschleusen nicht ausschließen: „Andenken soll und darf man alles – es wird sicher auch in unseren Besprechungen ein Thema sein, und wir werden jetzt auch auch schauen, was die Stadt Graz macht – es ist nur in einem Krankenhaus aufgrund der Frequenzen nicht ganz vergleichbar mit Sicherheitsschleusen. Wir werden überprüfen, ausschließen darf man gar nichts.“

Neuerungen werde es aber bei der Meldung von Übergriffen geben: Ab voraussichtlich nächstem Jahr kommt KAGes-weit ein neues Online-Meldesystem. Außerdem werden lose Gegenstände wie etwa Feuerlöscher nach und nach in Kästen gestellt, damit sie nicht so leicht als Wurfgeschoße verwendet werden können.