Die Hauptvorwürfe beziehen sich auf einen 47-Jährigen, der in Linz und in Graz als radikaler Prediger gewirkt haben soll: Ihm wird vorgeworfen, mehrere junge Männer für den Kampf der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien begeistert zu haben. Den Kämpfern – sie sind in diesem Verfahren nicht angeklagt – wird unter anderem Mordversuch und Nötigung als terroristische Tat vorgeworfen.
Mitglieder in einem Linzer Glaubensverein
Angeklagt sind weiters Obmann, Schriftführer, Kassier und Vermieter des Glaubensvereins, weil sie den Erstangeklagten durch ihre Tätigkeiten unterstützt haben sollen. Dem Schriftführer – er war auch stellvertretender Imam – wird zudem vorgeworfen, im Internet ein Zielfernrohr für ein Scharfschützengewehr gekauft und es seinem Bruder nach Syrien geschickt zu haben, wo dieser für den IS als Scharfschütze gekämpft haben soll.
Vor Gericht steht weiters ein „Emir“ – er war für die türkisch-stämmigen Muslime zuständig – eines radikalen Grazer Glaubensvereins, dessen Mitglieder sich bereits vor längerer Zeit in Graz verantworten mussten und zum Teil auch verurteilt wurden. Der Prediger soll ebenfalls junge Männer für den IS-Kampf angeworben und in ihrer Radikalisierung bestärkt haben.
Ein weiterer Beschuldigter soll für eine Koranverteilungsaktion vor allem in Linz zuständig gewesen sein, ebenfalls Kämpfer für den IS angeworben und sich sogar selbst in Syrien am Aufbau einer sozialen Infrastruktur beteiligt haben.
Verlegung nach Linz möglich
Die sieben Angeklagten – allesamt gebürtige Türken – waren in erster Linie in Linzer Glaubensvereinen tätig; weil sie aber auch in Graz gepredigt haben, wurde das Verfahren in die Steiermark abgegeben. Der zuständige Richter beantragte die Verlegung des Prozesses nach Linz – eine Entscheidung darüber steht derzeit noch aus.