Marillen in einem Strohkorb.
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Landwirtschaft

Steirische Marillenernte auf Rekordkurs

Nach drei Jahren mit enormen Frostausfällen freuen sich die steirischen Obstbauern heuer über eine Marillenernte, die so gut ausfällt wie lange nicht mehr. Nach Niederösterreich ist die Steiermark das zweitstärkste Marillenland Österreichs.

Seit drei Wochen läuft die Marillenernte in der Steiermark – und es wird ein gutes Jahr: Der Rekordertrag dürfte besser ausfallen als der der letzten sieben bis acht Jahre, sagt Rupert Gsöls, Obmann des Verbands steirischer Erwerbsobstbauern, der aber noch keine genauen Zahlen nennen kann. Laut Landwirtschaftskammer wird heuer ein Ertrag von fünf bis sechs Tonnen pro Hektar erwartet – das heißt um die 800 Tonnen steirische Marillen in dieser Saison.

100.000 Marillenbäume

250 Betriebe kultivieren in der Steiermark auf 150 Hektar rund 100.000 Marillenbäume.

Frostschäden erfolgreich abgewendet

Die steirischen Marillenbauern haben jedes Jahr mit dem gleichen Problem zu kämpfen: Die filigranen Pflanzen sind Frühblüher und daher frostgefährdet. In diesem Jahr konnten trotz Kälte Frostschäden abgewendet werden, sagt Gsöls: „Man hat mittlerweile die Möglichkeiten und verschiedene Heizmethoden – ob das Parafin-Kerzen sind oder ob das jetzt Öfen sind, die auch eine gute Heizleistung bringen und mit erneuerbarer Energie – also mit Torf oder Brickets beheizt werden können –, und die funktionieren sehr gut.“

Suche nach alternativen Pflanzenarten geht weiter

Allerdings: Langfristig seien die Anti-Frost-Maßnahmen nicht ausreichend – die Suche nach alternativen Pflanzenarten geht weiter. „Für längerfristige Maßnahmen wird man in Zukunft schauen müssen, ob man Sorten findet, die später blühen und dadurch nicht so frostempfindlich sind“, so Gsöls.

Plagiatstest für stabilen Preis

In dieser Saison läuft es aber gut – und die Marillen aus der Steiermark seien laut Gsöls gefragt: Man hat jetzt sogar schon einen Plagiatstest eingeführt. Dabei sucht man nach besonderen, extrem kleinen Inhaltsstoffen in den Früchten: „Dazu braucht man aber eine Referenzdatenbank, das heißt, wir haben ganz viele Proben gezogen – freiwillig von den Bauern geliefert – da können wir sagen: Das ist österreichische Ware, und wenn man dann aber eine Ware findet, die komplett abweicht, dann kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es keine österreichische Ware ist.“

So könne man als vermeintlich österreichische Früchte gekennzeichnete Marillen identifizieren und aus dem Verkehr ziehen – das sei auch besonders wichtig, um den aktuell stabilen und fairen Marillenpreis nicht zu gefährden, betont der Obmann der Erwerbsbauern.