Wirtschaft

Osram: Sensorhersteller ams zieht sich zurück

Gespräche über eine mögliche Transaktion zwischen dem steirischen Chipkonzern ams und dem zum Verkauf stehenden Münchner Lichtkonzern Osram sind gescheitert: Es gebe keine ausreichende Basis, diese weiterzuführen, hieß es von ams.

ams

ams ist in der Schweiz börsennotiert und derzeit etwa 3,1 Milliarden Euro wert, der Umsatz lag 2018 bei 1,4 Milliarden Euro – nicht einmal die Hälfte des Osram-Umsatzes im vergangenen Geschäftsjahr.

Osrams Geschäfte um LEDs und Optoelektronik – die wichtigsten Kunden sind Auto- und Smartphone-Hersteller – sind zuletzt schlecht gelaufen; viel Geld war zuvor in die Erhöhung der Produktionskapazitäten geflossen. In diesem Jahr könnte der Umsatz um elf bis 14 Prozent zurückgehen. Nun steht Osram zum Verkauf.

Vom am Montag überraschend genannten Kaufinteressenten ams erhoffte man sich ein höheres Angebot als das der Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle – doch die Gespräche scheiterten: ams prüfe laufend potenzielle Gelegenheiten zur Weiterentwicklung des Unternehmens – diese müssten aber strategisch überzeugend und nachweislich wertsteigernd sein, hieß es von dem Chiphersteller aus Premstätten.

„Unverbindliche Interessensbekundung“

Ams habe laut Osram eine „unverbindliche Interessensbekundung“ vorgelegt. Osram-Vorstand und -Aufsichtsrat befürworteten das verbindliche US-Angebot von 35 Euro je Aktie, das ams mit 38,50 Euro übertrumpft hätte. Allerdings sollte dafür ein „temporäres Bankdarlehen“ in der Höhe von 4,2 Milliarden Euro aufgenommen werden.

Osram-Vorstandschef Olaf Berlien und Kollegen machten keinen Hehl aus ihrer Skepsis: In der Mitteilung war von „erheblichen Zweifeln an der Finanzierbarkeit“ die Rede. Die US-Finanzhäuser planen, Osram von der Börse zu nehmen. Die Aktionäre sollen bis Anfang September Zeit haben, um das Angebot anzunehmen oder abzulehnen.