Fahrverbot „Forststraße“
Hermann Hammer
Hermann Hammer
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Alpenverein fordert offene Forststraßen

Der Alpenverein fordert die generelle Öffnung der steirischen Forststraßen für Mountainbiker: Die Bemühungen, gemeinsam mit Waldbesitzern ein freiwilliges Modell umzusetzen, würden nur schleppend umgesetzt.

Forststraßen wurden für tonnenschwere Lkws angelegt, das Befahren durch Mountainbiker sei ökologisch unbedenklich, sagt Norbert Hafner, der steirische Alpenvereinsobmann. Er fordert, „dass Forststraßen grundsätzlich frei sein sollen, wie es in Slowenien eine Selbstverständlichkeit ist, wie es in Bayern ist und auch in anderen Ländern. Hier wäre der Bundesgesetzgeber am Zug.“

„Nicht mehr zeitgemäß“

Das bundesweite Forstgesetz wurde zuletzt 1975 novelliert: „Aus unserer Sicht ist das auf Basis der sich veränderten Freizeitaktivitäten und -bedürfnisse nicht mehr zeitgemäß. Das Forstgesetz hat zwar nur das Betreten erlaubt und das Befahren verboten, aber da war mit Sicherheit niemals an Radfahrer gedacht“, so Hafner.

Seitinger: Auch eine Frage der Haftung

Der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) ist gegen eine generelle Freigabe von Forststraßen – schließlich gehe es da auch um Haftungsfragen: „Ein generelles Aufmachen würde bedeuten, dass die gesamte Haftung neu geregelt werden müsste, das würde auch ein tiefer Eingriff sein ins bürgerliche Gesetzbuch und andere Rechtsbereiche, das würden wir als Grundeigentümer wirklich ablehnen, und das will ich auch nicht. Mir ist wichtig, dass es zu guten vertraglichen Lösungen kommt, die jeder einhält.“ Seitinger verweist dabei auf einen eigenen Leitfaden, in dem alle Fragen zur Haftung erörtert werden.

„Es ist wirklich sehr viel passiert“

Waldbesitzer können mit regionalen Verbänden oder Gemeinden freiwillig einen Vertrag zur Nutzung ihrer Wege abschließen, die Versicherungsprämien übernimmt das Land – auch damit sollen Waldbesitzer motiviert werden, ihre Wege zu öffnen. Zudem seien in den vergangenen beiden Jahren – so Seitinger – auch einige neue Mountainbikestrecken dazugekommen, etwa auf der Teichalm oder der Bürgeralpe. „Es ist wirklich sehr viel passiert, man soll das jetzt nicht schlecht reden. Ich bin dankbar, dass Grundeigentümer die Bereitschaft gezeigt haben, da und dort nachzugeben“, so Seitinger.

Im Vergleich zu Salzburg oder Tirol hinke man dennoch hinterher, heißt es wiederum vom Alpenverein, bei dem man hofft, dass das derzeit rund 5.500 Kilometer umfassende steirische Mountainbikenetz weiter wächst.