Der Ausseer Saibling braucht klares, kaltes und sauerstoffreiches Wasser. Normalerweise hat er in den Gewässern des Ausseerlandes einen idealen Lebensraum.
Altausseer See sei warm wie nie
Doch es scheint alles anders zu werden: Der Altausseer See sei warm wie nie zuvor, sagte Berufsfischer Otto Kalß von der Fischereivereinigung Altaussee. Im Jahr 2000 hat die höchste Wassertemperatur 20 Grad betragen. „Inzwischen haben wir teilweise 25 bis 27 Grad“, so Kalß. Und das bedrohe den Saibling massiv, so Kalß: „Solange es im unteren Bereich des Sees Sauerstoff gibt, so lange wird der Saibling noch überleben. Aber wenn er nur noch im warmen Wasser ist, wird er weg sein.“ Die schlimmste Befürchtung sei, „dass der Sauerstoff im See auslässt und der Saibling dann verstirbt“.

Naturgesetze weitergedacht
Diese Befürchtung bestätigte Friedrich Ebensperger, Obmann des Landesfischereiverbandes Steiermark: „Über kurz oder lang kann er durchaus recht haben, natürlich. Die Erwärmung hat sicher Konsequenzen, die man jetzt noch nicht genau abschätzen kann. Aber wenn man die Naturgesetze weiterdenkt, dann wird das wohl diese Konsequenz sein, ja.“
Auch andere Salmonidenarten unter Stress
Doch nicht nur der Saibling sei durch die Gewässererwärmung vom Aussterben bedroht, so Ebensperger. „Auch alle anderen Salmonidenarten, die auch in den Fließgewässern und der Mur vorkommen, kommen zunehmend unter Stress. Und wenn sich die Situation nicht ändert, muss man davon ausgehen, dass sich die Zusammensetzung der Fischpopulationen sicher verändern wird“, so Ebensperger.
Fischen ab Anfang August vorbei
So früh wie nie zuvor hat sich der Ausseer Saibling heuer bereits in die Tiefe des Sees zurückgezogen, so Otto Kalß: „Früher hat man bis im September gefischt. Da war alles noch normal. Voriges Jahr haben wir Mitte August aufgehört, heuer wird es ab Anfang August unmöglich sein zu fischen.“ Die Nachfrage an Ausseer Saibling könne schon lange nicht mehr befriedigt werden, sagte Kalß. Für die Fischer am Altausseer See bedeutet die Erwärmung also massive Umsatzeinbußen.
Probleme in Seen und Teichen
Die andauernde Hitze sorgt auch an den Seen und Teichen in anderen Bundesländern für Probleme. Die Wassertemperaturen seien in den letzten 40 Jahren um zwei Grad gestiegen, so Fischforscher in Oberösterreich – mehr dazu in Seen und Teiche drohen zu überhitzen.