Kühe stehen im Kuhstall.
APA/dpa/Franziska Kraufmann
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Landwirtschaft

Klima: Bauern füttern schon Winterreserven

Dürre macht Landwirten in der nördlichen Steiermark zu schaffen. Gewitterschauer und Hagel helfen da nicht. Wiesen werden braun. Das bedeutet Futter-Engpass. Die Milchbauern müssen bereits die Reserven für den Winter verfüttert.

Familie Steinegger in Niklasdorf im Bezirk Leoben treibt derzeit schon am frühen Nachmittag die Kühe zurück in den Stall. Die Hitze und damit der Stress für die Tiere ist zu groß – und: Es gibt auch nicht genug Futter.

„Wo kein Wasser ist, wird nichts wachsen“

„Jetzt merkt man bei den Beständen, dass die Grasnarbe so weit geschädigt wird, dass die Grasnarbe richtig abbricht. Wenn man drübergeht, merkt man es knistert, und der Halm bricht.
Also, wo kein Wasser ist, dort wird auch nichts wachsen“, so Biobauer Andreas Steinegger.

Kühe fressen im Kuhstall Hafer.
APA/dpa/Fabian Sommer

Irreparable Schäden

Aktuell geht es um einen Ausfall von 30 Prozent. Das habe er auf seinen Wiesen noch nie erlebt, so Steinegger. Einige Stellen seien auch irreparabel geschädigt: „Grünland wächst so, dass der unterste Knoten noch grün sein muss, dass er wieder auswachsen kann – die Gräser vor allem auch. Und in dem Fall, wo das jetzt so trocken ist, muss man die Wiesen wieder nachsähen – das funktioniert technisch – es kostet natürlich Geld, die Saatgutmischungen und auch die Technik zu kaufen, aber das Problem ist, es muss darauf wieder regnen.“

Landregen müsste fallen

Die erst am Samstag wieder über der Obersteiermark abgegangenen Gewitter – mehr dazu in Schwere Unwetter in Obersteiermark – würden die Lage aber auch nicht entschärfen, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher: „Die Gewitterregen sind zwar wichtig, aber Landregen, der einige Tage andauert, wäre natürlich für die Vegetation viel, viel besser – insofern hoffen wir darauf.“

Futter-Tauschbörsen sind angedacht

Betroffen sind nebem dem Bezirk Leoben auch das Ennstal, die nördliche Oststeiermark oder auch das obere Murtal. Im Ausseerland ist der Saibling durch die Hitzewellen mittlerweile vom Aussterben bedroht – mehr dazu in Ausseer Saibling vom Aussterben bedroht. Spitzt sich die Lage weiter zu, werde man Futter-Tauschbörsen in der Steiermark einrichten, so Titschenbacher.

Anreize zum Klimaschutz gefordert

Im September will das Land den Klimaschutzplan auf neue Beine stellen. Experten fordern im Vorfeld mehr Anreize für die Bürger in Richtung Klimaschutz – mehr dazu in Anreize für Bürger zum Klimaschutz gefordert.