Politik

Jobs für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Menschen mit Beeinträchtigung haben oft Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden. Die Stadt Graz und die „Lebenshilfe Soziale Dienste“ haben in einem Projekt fünf jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten zu einem vollwertigen Job verholfen.

Im Rahmen des Beschäftigungsprojektes „step by step“ haben die fünf Steirerinnen und Steirer in verschiedenen städtischen Einrichtungen ihren Weg in eine langfristige Beschäftigung gefunden. Zwei von ihnen arbeiten im Umweltamt, eine im Kindermuseum, einer in der Grünraumpflege und eine in der Stadtbibliothek.

Jobs auf Bedürfnisse abgestimmt

„Ich glaube, ich habe wirklich meinen Traumberuf gefunden“, meint Katharina, die künftig in der Bibliothek arbeiten wird. Alle fünf haben im Rahmen des Projektes eine voll versicherte Beschäftigung gefunden. Zuvor wurden Möglichkeiten und Bedürfnisse der Betreuten und der potenziellen Arbeitsplätze abgeklärt, schildert Susanne Maurer-Aldrian von der „Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH.“.

„Es ist jetzt im Endeffekt so gut ausgegangen, das glaubt man ja fast nicht, dass wirklich alle fünf übernommen werden können. Einer beginnt sogar eine Lehre bei der Holding Graz. Die stehen im Berufsleben, die beziehen ein Gehalt, die sind sozialversichert, arbeitslosenversichert, pensionsversichert. Alles, was für uns irgendwie Normalität darstellt“, so Maurer-Aldrian.

„Kommt der öffentlichen Hand nicht teurer“

Für den Grazer Sozialstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) werden mit dem Projekt neue Türen aufgestoßen. Bisher sei es nicht möglich gewesen, Menschen mit einer Leistungsfähigkeit unter 50 Prozent zu vollwertigen Arbeitsplätzen zu verhelfen: „Bisher haben sie in Werkstätten ein Taschengeld bekommen. Wir möchten sie in ordentliche Beschäftigungsverhältnisse bringen, das ist eine Win-win-Geschichte.“

Der Job würde laut Hohensinner das Selbstwertgefühl der Betreuten steigern und käme auch der öffentlichen Hand nicht teurer. Nächstes Ziel sei es, das Projekt flächendeckend auf die Steiermark auszurollen. Laut Hohensinner habe es bereits Gespräche mit Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) gegeben. Langfristiges Ziel sei eine Gesetzesänderung auf Bundesebene, um derartige Projekte zur Normalität werden zu lassen, so der Stadtrat.