Bargeld
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

„Neffentrick“: Pensionistin betrogen

In Bad Radkersburg soll ein unbekannter einer Pensionistin über den sogenannten Neffentrick wieder mehrere tausend Euro herausgelockt haben. Er gab sich der Frau gegenüber am Telefon als ihr Neffe aus und bat sie um Geld für einen Hauskauf.

Der Vorfall soll sich bereits am 1. August ereignet haben. Der Unbekannte rief die 78-jährige Pensionistin an. Wie die Frau später bei der Polizei angab, hielt sie ihn aufgrund seiner Stimme tatsächlich für ihren Neffen. Der Anrufer habe ihr mitgeteilt, dass er in Maribor, Slowenien, bei einer Versteigerung sei und ein Haus ersteigern wolle. Er benötige sofort Bargeld um die restliche Anzahlung vornehmen zu können.

Bei der Bank mehrere Tausend Euro behoben

Die Frau traute dem Mann offenbar und ging sofort zu ihrer Bank, wo sie mehrere Tausend Euro Bargeld behob. Als Übergabeort wurde der Hauptbahnhof in Maribor vereinbart. Während all dieser Vorgänge forderte der vermeintliche Neffe die Frau auf, das Telefonat nicht zu beenden, da möglicherweise keine weitere Verbindung zu Stande komme. Die Frau fuhr also zum vereinbarten Treffpunkt in Maribor.

Geld an Vermittler übergeben

Am Bahnhof sei ein unbekannter Mann mit einem Mobiltelefon zu ihr gekommen. Dieser Mann habe ihr sein Handy ans Ohr gehalten, sodass sie auch da die Stimme des vermeintlichen Neffen hören konnte. In der Folge habe sie dem Mann das Kuvert mit dem Bargeld übergeben. Der Mann habe sich auf Deutsch bedankt und sei wieder zu Fuß weggegangen.

Richtigen Neffen eine Woche später erreicht

Erst am 8. August 2019 erstattete die Frau Anzeige. Sie hat offensichtlich Verdacht geschöpft, dass es sich um einen Betrug gehandelt hatte, denn sie hat ihren echten Neffen telefonisch erreicht.

Die Polizei erinnert einmal mehr daran, wachsam zu sein: Rufen sie zum Beispiel über die bekannten Nummern ihre Verwandten an und erkundigen Sie sich, ob der Anruf echt war. Geben Sie keinen unbekannten Kontaktpersonen Geld, und wenn Sie Opfer des „Neffentricks“ werden, zeigen Sie das sofort an, so die Polizei.