197.315 Zuschauer kamen am gesamten Rennwochenende nach Spielberg. Das gab das Projekt Spielberg als Veranstalter am Sonntag bekannt. Außerdem startete der Vorverkauf für das Jahr 2020, in dem die Königsklasse auf zwei Rädern voraussichtlich von 14. bis 16. August am Red Bull-Ring zu Gast sein wird.
400 Einsätze beim Roten Kreuz
Auch die Einsatzkräfte zogen über das Rennwochenende Bilanz. Das Rote Kreuz registrierte rund 400 Versorgungseinsätze, davon 150 Fahrten am Red Bull Gelände. „Zum Glück war kein schwerer Fall dabei“, sagte Einsatzleiter Bernd Peer. 48 Personen mussten in Spitäler gebracht werden. Überwiegend handelte es sich bei den Versorgungen um kleinere Verletzungen. Im Gegensatz zum Vorjahr gingen Versorgungen von Kreislaufproblemen zurück. Auch Polizei und Feuerwehr sprachen nach dem Ende der Veranstaltung von einem „ruhigen Wochenende“. Große Einsätze blieben auch hier aus.
Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter und Gesamteinsatzleiter Erwin Grangl: „Technische Hilfeleistungen, Unterstützung für das Rote Kreuz und Wassertransporte waren nur ein Teil der Einsätze, die es während des langen Wochenendes abzuarbeiten galt“. Ebenso sorgte ein Stromausfall in Flatschach für einen Einsatz der Feuerwehr. In diesem Fall sorgte die Feuerwehr für eine Notbeleuchtung.
Die letzte Kurve entschied über Sieg und Niederlage
In einem packenden Zweikampf mit dem WM-Führenden und Weltmeister Marc Marquez aus Spanien holte sich der Italiener Andrea Dovizioso am Sonntag den Sieg. Marquez dominierte die freien Trainings und gewann auch das Qualifying am Samstag mit einem neuen Streckenrekord.
Aber auch der beste Marc Marquez aller Zeiten konnte nicht verhindern, dass Österreich in der MotoGP Ducati-Land bleibt. Dovizioso setzte sich am Sonntag auf dem Red Bull Ring dank eines Manövers in der letzten Kurve vor dem in Österreich weiterhin sieglosen Weltmeister durch. Dovizioso verkürzte mit dem zweiten Saisonsieg den WM-Rückstand auf Marquez auf 58 Punkte. Für Ducati ist es der vierte Sieg in Spielberg.
„Ich habe echt etwas Verrücktes probiert, und manchmal geht es eben auf“, gestand Dovizioso lachend. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass es sich ausgeht, weil ich nicht so bremsen kann wie Marc. Aber in der letzten Kurve muss man es einfach probieren. Schlimmstenfalls wäre ich Zweiter geworden“, sagte Dovizioso und ergänzte: „Das ist für Ducati und Luca!“ Ducatis MotoGP-Pressesprecher Luca Semprini war vor einer Woche in Brno 35-jährig unerwartet verstorben.
Enttäuschung beim Favoriten
Marquez war trotz seines 87. MotoGP-Podests sichtlich enttäuscht. „Wir haben Fehler gemacht. Grip und Ausdauer des Hinterreifens waren nicht normal“, führte der Spanier das verlorene Rennen auf die Reifenwahl zurück. „Ich hab es halt irgendwie gemanagt und bin auch über Platz zwei glücklich“, meinte er etwas halbherzig. „Es geht ja immer auch um die WM. Ich habe jetzt immer noch 58 Punkte Vorsprung, in Silverstone geht’s weiter.“
Ein Lebenszeichen gab es in Österreich von Valentino Rossi. Als Vierter hinter Dovizioso, Marquez und Quartararo verzeichnet der 40-jährige „Doktor“ sein bestes Ergebnis seit Platz zwei im April in Austin.