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Wirtschaft

Ams will Osram: Steiermark könnte profitieren

Der geplante 4,2-Milliarden-Euro-Kauf des Münchner Lichttechnik-Konzerns Osram könnte sich positiv auf das Werk des steirischen Chipherstellers ams in Premstätten auswirken. Vonseiten des Münchner Unternehmens kamen zuletzt positive Signale.

Der Chip- und Sensorhersteller ams in Premstätten bei Graz plant einen Milliarden-Deal und will um mehr als vier Milliarden Euro den Münchner Lichttechnik-Konzern Osram übernehmen. Gerade die Bereiche Autozulieferung sowie Lichttechnik würden zur künftigen Ausrichtung passen.

Ams will sich weniger auf Smartphones und stattdessen mit seinen Chips und Sensoren mehr auf das autonome Fahren konzentrieren. Der geplante Osram-Kauf soll helfen, sich besser als europäischer Anbieter zu positionieren. Denn sollte Osram „Ja“ zur Übernahme sagen, will ams den Standort Regensburg stärken: Teile der Produktion in Asien könnten nach Bayern kommen.

Möglicher Nutznießer der Handelskonflikte

Der geplante 4,2-Milliarden-Euro-Kauf soll sich aber auch positiv auf das Werk in Premstätten auswirken, betont Finanzvorstand Michael Wachsler: „Wir investieren in Produktionskapazitäten, Brains und Technologie – das heißt, wir suchen weiterhin die hellsten Köpfe.“ Im Südwesten von Graz arbeiten derzeit an die 1.300 Menschen.

Ams

Ams ist in den vergangenen beiden Jahren stark gewachsen – besonders durch eine Übernahme in Singapur. Weltweit arbeiten rund 10.000 Menschen für den Chip- und Sensorhersteller. Wie bei Osram kommen die wichtigsten Kunden aus der Smartphone- und Fahrzeugbranche.

Mit Personal und zusätzlicher Produktion sowie Forschung und Entwicklung könnte ams ein Nutznießer der internationalen Handelskonflikte werden. Chinesische Firmen suchen eine Alternative zu US-Technologien.

Amerikanische Unternehmen wiederum prüfen Fertigungsmöglichkeiten abseits von China: „Wir haben in den letzten Monaten und Wochen durchaus interessante Gespräche geführt und diese sind auch auf fruchtbaren Boden gefallen“, so Wachsler.

„Auch andere Mütter haben hübsche Töchter“

Und sollte Osram „Nein“ zum Angebot sagen? Finanzchef Wachsler antwortete pragmatisch: „Auch andere Mütter haben hübsche Töchter.“

Indes kamen von Osram zuletzt positive Signale zu dem Übernahmevorhaben der Steirer: Der Vorstand zeigte sich in einer Aussendung am Montagabend grundsätzlich offen für das Übernahmeangebot. Das vorgelegte Finanzierungskonzept erscheine verbindlich und tragfähig, erklärte Osram am Abend in München: Man habe beschlossen, in Verhandlungen mit ams einzutreten.

Osram-Betriebsrat gegen ams-Übernahme

Allerdings gibt es einen Haken: Der Betriebsrat von Osram zeigt dem steirischen Chiphersteller die kalte Schulter und lehnt das Übernahmeangebot ab – man werde nicht zulassen, „dass unsere Standorte und Osram zerschlagen werden“, hieß es vonseiten des Betriebsrats.