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ORF.at/Dominique Hammer
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Politik

Landesrechnungshof übt Kritik an KAGes

Der Landesrechnungshof hat das Versorgungszentrum der KAGes in Graz acht Jahre nach Projektstart noch einmal einer umfassenden Kontrolle unterzogen – und ortet eine große Diskrepanz zwischen den geplanten Gesamtkosten und den tatsächlichen Endkosten.

Prüfbericht:

Den Prüfbericht des Landesrechnungshofs können Sie hier online abrufen.

Der Landesrechnungshof übt scharfe Kritik an der Projektabwicklung des 2015 fertiggestellten neuen Versorgungszentrums am LKH-Klinikum in Graz. Demnach habe die steirische Krankenanstaltengesellschaft die Überschreitung der Sollkosten gegenüber dem Rechnungshof mit 4,8 Prozent angegeben – tatsächlich seien es aber 18,4 Prozent gewesen.

Das größte Teilprojekt sei um zehn Millionen Euro über Plan gelegen und lag damit bei 59 Millionen Euro. Das gesamte Bauprojekt habe sich als „unübersichtlicher Fleckerlteppich“ herausgestellt, so der Rechnungshof in seinem Abschlussbericht.

KAGes weist Vorwürfe zurück

Die KAGes weist die Vorwürfe zurück – im Rahmen des LKH 2000 sei das Zentrum eines der letzten Teilprojekte gewesen, bei dem zwischen Planung und Bau ungewöhnlich viel Zeit vergangen sei und sich auch Rahmenbedingungen verändert hätten.

„Im konkreten Fall machten stark steigende Personalzahlen (Stichwort z.B. Ärztearbeitszeitgesetz) eine Vergrößerung des Mitarbeiterspeisesaaltraktes notwendig, führte der technische Fortschritt zu teilweise stark gestiegenen Anforderungen und änderte sich nicht zuletzt die GMP (Good Manifacturing Practice – die gesetzlich vorgeschriebene technische Checkliste) im konkreten Fall für die Anstaltsapotheke so stark, dass auch daraus deutliche Mehrkosten resultierten“, hieß es in einer Aussendung der KAGes.