Borkenkäfer
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Landwirtschaft

Hoher Borkenkäfer-Anstieg befürchtet

Nachdem sich die Schäden durch Borkenkäfer im Vorjahr in den steirischen Wäldern relativ in Grenzen gehalten haben, rechnen Forstexperten heuer wieder mit einem Anstieg um rund 50 Prozent. Landwirte beklagen, dass die Schäden beinahe in jedem Wald sichtbar seien.

Nähere Informationen:

Wichtige Infos für den Kampf gegen den Borkenkäfer liefert auch eine Broschüre, die der österreichische Waldverband jetzt herausgegeben hat.

Ein Lokalaugenschein in einem Wald in der Gemeinde St. Margarethen an der Raab zeigt: Auf einer Fläche von einem Hektar ist fast jede Fichte vom Borkenkäfer befallen. Die Schäden liegen ersten Schätzungen zufolge allein im Falle dieses betroffenen Waldbesitzers bei 10.000 Euro.

„Mehrere Generationen im Jahr“

Verantwortlich für die rasche Vermehrung des Käfers sei vor allem der extrem warme Juni gesewsen, erklärt der Forstschutzreferent der Landwirtschaftskammer, Josef Krogger: „Das Fatale am Fichtenborkenkäfer, Buchdrucker und Kupferstecher ist, dass sie aufgrund der Wärme mehrere Generationen im Jahr entwickeln können.“

Lokalaugenschein in St. Margarethen

Paul Prattes hat sich für „Steiermark heute“ die Borkenkäferlage in in einem Wald in der Gemeinde St. Margarethen an der Raab angesehen – die Schäden sind enorm.

Derzeit stehe bereits die dritte Generation in den Startlöchern. Wenn es in den nächsten Wochen regnet und die Temperaturen sinken, könnte das eine explosionsartige Vermehrung der Schädlinge verhindern: „Die Schneebruchschäden in der Obersteiermark machen aber große Sorgen, weil da große Mengen an bruttauglichem Material im Wald liegen“, so der Experte.

Borkenkäferfallen wenig wirksam

Die radikale Schlägerung und rasche Aufarbeitung des befallenen Holzes sei die einzige Möglichkeit den Käfer in Schach zu halten, so Krogger. Sogenannte Borkenkäferfallen hätten sich nämlich als wenig wirksam erwiesen.