Äpfel
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Landwirtschaft

Volle Apfellager: Zeit drängt vor neuer Ernte

Der Großteil der österreichischen Äpfel kommt aus der Steiermark. In rund zwei Wochen startet die neue Ernte. Doch immer noch sind viele Lager voll mit Äpfeln und die Preise, die damit erzielt werden können, trotz hoher Qualität gering.

Die Großernte in Europa und die Nachwirkungen der Russland-Sanktionen haben Folgen für die steirischen Apfelbauern und Händler: Das Überangebot des Vorjahres sorgt – wie befürchtet – jetzt noch immer für teils volle Lager. „Ich hoffe, dass diese Lagerstände jetzt in die Saftindustrie gehen – so hart das klingt – damit dann für die frische Ernte der Markt frei ist“, schildert Dietmar Schweiggl, Obmann der steirischen Agrarhändler und selbst Apfelbauer.

Saftindustrie als letzter Ausweg

Dabei gilt die Saftindustrie als letzter Ausweg. Der Preisdruck sei enorm, so Schweiggl: „Die Preisverhältnisse sind natürlich ein Wahnsinn: Ich habe jetzt vor kurzem gehört, es sind Transportkosten von 4,8 Cent, wenn es nach Deutschland geht, in den Bodensee-Raum. Da bleibt für den Apfel kaum noch was über: Drei, vier Cent vielleicht.“

Bei Produktionskosten von rund 45 Cent pro Kilogramm Äpfel bleibt nur noch wenig Geld für die Landwirte übrig – „und da ist noch keine Lagerung miteingerechnet, keine Sortierung. Wir sprechen von einem riesigen Defizit, zu tragen von allen; sei es die Produktion als auch der Agrarhandel“, betont Schweiggl.

Ernte Ende August

Doch die Zeit drängt: Bereits Ende August beginnt die neue Apfelernte. Schweiggl rechnet heuer mit einer durchschnittlichen Erntemenge von rund 150.000 Tonnen Äpfeln und blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft: „Ich glaube, dass es für heuer gut ausschauen könnte; die Qualitäten sind super. Ich glaube auch, dass die Qualitäten für die neuen Lagerungen gut passen werden. Wir müssen nur wirklich schauen, dass wir die Altbestände wegkriegen.“