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Tourismus

Weinland: Zwei Seiten des Tourismusbooms

Der Tourismus an der südsteirischen Weinstraße boomt wie noch nie zuvor; zahlreiche Bauprojekte werden umgesetzt. Dadurch wurden viele Arbeitsplätze geschaffen – es gibt jedoch auch einige kritische Stimmen.

Pittoreskes Flair und Top-Weine – zwei Gründe, warum Einheimische und Touristen die südsteirische Weinstraße lieben. Sowohl der Ort Gamlitz als auch die Region profitieren enorm von dem Tourismus-Boom: Von 2.700 Übernachtungen vor 30 Jahren habe man sich auf 120.000 pro Jahr gesteigert.

Das bringe viele Arbeitsplätze, „in der Bauwirtschaft, im Malereibetrieb, beim Tischlermeister; weiterfolgend bei den Tourismusbetrieben und Buschenschänken. Da hatten wir damals noch 180 Arbeitsplätze, heute sind es nahezu 1.000“ betont Karl Wratschko, Bürgermeister von Gamlitz.

Zahlreiche Bauprojekte in der Region

Die Bautätigkeit sorge auch dafür, dass viele südsteirische Handwerker direkt in ihrer Heimat Arbeit finden: „Unser Unternehmen ist zum Beispiel mit 30 bis 40 Prozent im Tourismus, in der Region beschäftigt“, verrät Baumeister Alois Röck. Ohne Tourismus würde die Region nicht so blühen. Doch Großprojekte wie der geplante Umbau der ehemaligen Buschenschank Erika auf dem Jägerberg durch einen Grazer Unternehmer finden auch kritische Stimmen.

Geplant sind laut Bürgermeister 16 Zimmer, ein Wohnhaus und Seminarräume, genaue Pläne gebe es noch nicht: „Was dem Naturpark Südsteiermark absolut nicht zuträglich ist, ist dass auf sensiblen Bergkuppen große Hotelkomplexe gebaut werden“, gibt Weinbauer Markus Skoff zu bedenken.

„Gefragt ist das Ursprüngliche!“

Neues sei prinzipiell gut, doch der Reiz der Region müsse erhalten bleiben, „gefragt ist das Ursprüngliche! Ein Disneyland kann man überall bauen, aber diese Einzigartigkeit der kleinstrukturierten Landschaft gibt es nur hier bei uns“, unterstreicht Winzer Peter Skoff. Gefragt ist in Gamlitz – wie überall in der Steiermark – sicher ein Tourismus der Geld bringt – aber auch eine gewisse Sensibilität nicht außer Augen lässt.