Feuerwehrleute
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Chronik

AMS will Frauen zu Berufsfeuerwehr bringen

Rund 230 Mitglieder hat die Grazer Berufsfeuerwehr. Die Frauenquote liegt bei null Prozent. Jetzt versucht man auch gemeinsam mit dem AMS interessierte Frauen für diesen Job vorzubereiten.

Am Montag haben sieben von ihnen einen Kurs gestartet, der ihnen dabei helfen soll, den anspruchsvollen Eignungstest bei der Grazer Berufsfeuerwehr zu bestehen. Der sportliche Test war bisher die größte Hürde für Bewerberinnen bei der Grazer Berufsfeuerwehr. Scheitern Männer eher am schriftlichen Test zu Rechtschreibung und Mathematik, sind es für Frauen eher das Streckentauchen über mindestens 15 Meter, 42 Wechselsprünge in 30 Sekunden oder eine menschenähnliche Puppe in einer Minute 66 Meter weit zu tragen.

„Wollen keine Quotenfrauen“

Rund 20 Bewerber kommen auf eine freie Stelle, bestehen müssen alle die gleichen Anforderungen, egal ob Mann oder Frau, schildert Heimo Krajnz, stellvertretender Branddirektor der Grazer Berufsfeuerwehr: "Was wir nicht wollen, sind sogenannte „Quotenfrauen", weil die dann völlig überfordert wären: Wenn sie nicht die gleichen Leistungen erbringen können, wäre der Job falsch und ein Sicherheitsrisiko für die zu rettenden Personen und auch aus Eigenschutz, wenn man einen Kameraden oder eine Kameradin in Sicherheit bringen muss.“

Hauptberufliche Feuerwehrleute gehören der vertrauensvollsten Berufsgruppe an – das würden internationale Umfragen belegen, so Krajnz. Das entschädigt für viele Anstrengungen, sagt er: „Wenn man Menschen und Tieren helfen kann, ist das schon ein Aspekt, der sehr viel zurückgibt. Aber der Job ist auch sehr fordernd: Nicht nur der 24-Stunden-Wechseldienst, sondern auch Extremsituationen; sei es nach Verkehrsunfällen, nach Bränden und dergleichen, wo es dann darum geht, relativ schnell – binnen Sekunden – die richten Entscheidungen zu treffen und gemeinsam Menschen das Leben zu retten.“

3.200 von 40.000 Florianis sind Frauen

Bei der Freiwilligen Feuerwehr gibt es Frauen, wenngleich sie auch deutlich in der Minderheit sind: Von fast 40.000 aktiven Florianis in der Steiermark sind derzeit rund 3.200 Frauen – Tendenz leicht steigend. Bei der Feuerwehr-Jugend machen die Mädchen bereits einen Anteil von 25 Prozent aus. Größte Konkurrenz für die freiwilligen Feuerwehren im Buhlen um weiblichen Nachwuchs sind die Sportvereine: Dort kann man schon als Kleinkind beitreten, der Feuerwehr frühestens mit zehn Jahren.