Tierärztin mit Hund
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Tiere

Zu wenige Tierärzte in der Steiermark

In der Steiermark gibt es so viele Tierärzte wie noch nie und dennoch gerade an den Wochenenden und Feiertagen Versorgungsprobleme. Darüber hinaus steht laut Tierärztekammer eine Pensionierungswelle an – ohne genügend Nachwuchs auf dem Land.

437 Tierärztinnen und Tierärzte gibt es in der Steiermark – noch nie gab es mehr. Seit Jahren üben immer mehr Frauen diesen Beruf aus; anstatt von Nutztier-Ordinationen am Land führen viele Kleintierpraxen in Städten: Schon jetzt sei es schwierig, junge, angehende Veterinärmediziner für Praxen auf dem Land zu finden, so der Präsident der steirischen Tierärztekammer, Walter Obritzhauser.

Mariazell, Eisenerz und Teile der Weststeiermark betroffen

Die Arbeitsbelastung sei hoch, der Beruf nicht leicht mit einer Familie zu vereinbaren. Obritzhauser spricht aus Erfahrung: Seit 1986 betreibt er eine Nutztierpraxis in Parschlug. In fünf Jahren drohe aufgrund einer Pensionierungswelle am Land ein Tierärztemangel in den Gebieten Mariazell, Eisenerz und Teilen der Weststeiermark.

„Genau in diesen Gebieten wird es in den nächsten Jahren Versorgungsengpässe geben, weil aus meiner Sicht nicht zu erwarten ist, dass junge Tierärzte diese Posten in den nächsten Jahren übernehmen werden“, so der Experte. Vor allem in der Nutztierhaltung gehe es auch um die Lebensmittelproduktion, also im weiteren Sinne ebenfalls um Konsumentenschutz, gibt Obritzhauser zu bedenken.

Versorgungsengpässe auch in Städten

Versorgungsengpässe gebe es aufgrund fehlender Rahmenbedingungen auch in Städten. Denn für angestellte Tierärzte gibt es keinen Kollektivvertrag. Sie unterliegen dem normalen Arbeitszeit-Arbeitsruhegesetz und das sei ein Problem, da sie laut Obritzhauser an Wochenenden, Feiertagen oder als Urlaubsvertretung nicht oder nur sehr eingeschränkt zum Einsatz kommen können.

Auch daraus ergeben sich Versorgungsengpässe. Ein Kollektivvertrag für Tierärzte sei ein Mittel gegen den drohenden Mangel. Der Beruf müsse attraktiver werden, dazu gehöre zum Beispiel auch, dass die Honorare angehoben werden, sagt Walter Obritzhauser.