Ein Mann sitzt in bei der Stellenvermittlung.
APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Wirtschaft

Trendwende nach unten am Arbeitsmarkt

Licht und Schatten sehen AMS und Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) über dem steirischen Arbeitsmarkt und wollen gegensteuern. Im Juli ist die Arbeitslosigkeit auch aufgrund der nachlassenden Konjunktur in der Steiermark erstmals seit drei Jahren leicht gestiegen.

In den vergangenen zwei Jahren war die Zahl der Arbeitslosen rückläufig, die Zahl der offenen Stellen hoch. Mittlerweile stockt der Wirtschaftsmotor in der Steiermark: Die Arbeitslosenzahlen pendeln sich ein – auf hohem Niveau. Mehr dazu in Arbeitslosigkeit: Steirischer Wirtschaftsmotor stockt.

Grafik zur Arbeitslosigkeit im Juni 2019
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Keine berufliche Zukunft ohne Unterstützung

Auch für die restlichen Monate 2019 und für 2020 rechnet AMS-Steiermark-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe mit steigenden Arbeitslosenzahlen: „Ja, es ist leider so wie die Prognose vorhergesagt hat. Im Sommer hat es diese Trendwende gegeben. Es sind ältere arbeitslose Personen, es sind vor allem Menschen, die gesundheitliche Einschränkungen haben. Es sind auch Menschen mit Migrationshintergrund und natürlich auch jene, die eine schlechte oder gar keine Ausbildung haben. Die sind jetzt von dieser schwächer werdenden Konkunktur als erstes gefährdet.“

Snobe sagte, manche Personengruppen hätten ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand keine berufliche Zukunft. Die gemeinsamen Arbeitsmarktprogramme von AMS und Sozialressort gehen deshalb auch 2020 weiter. Ein Schwerpunkt solle die Vollzeitbeschäftigung von Frauen mit Kindern sein, sagte Soziallandesrätin Doris Kampus – wenn die Frauen das selbst wollen. In der Pflegestiftung werden bis Herbst 2020 500 neue Pflegekräfte mit ihrer Ausbildung fertig und das steirische Stiftungsmodell wird ausgebaut, so Kampus.

Ringen um „Aktion 20.000“

„Das heißt, wir entwickeln sehr viele Maßnahmen, die wir schon haben weiter. Die Stahlstiftung, die wir ausbauen, die Magna-Stiftung, andere Stiftungen, wo wir sozusagen reagieren auf Bedarfe der Unternehmen. Und wir werden einerseits noch sehr hartnäckig bis September im Nationalrat urgieren, dass die ‚Aktion 20.000‘ fortgeführt wird. Sollte es nicht dazu kommen, werden wir eine eigene steirische ‚Aktion 20.000‘ gemeinsam mit dem AMS auf die Beine stellen.“

Denn durch das Aus der Aktion hätten rund 300 ältere Steirer ihren Job wieder verloren, sagte Kampus – mehr dazu in Bangen nach Auslaufen der „Aktion 20.000“. Eine steirische „Aktion 20.000“ würde rund zwei Millionen Euro kosten.