Altpapier auf dem Gelände einer Papierfabrik
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Wirtschaft

Graz ist Altpapier-Drehscheibe

Das Recycling von Altpapier ist nicht nur eine Umweltfrage, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. Von Graz aus etwa wird der sogenannte Sekundärrohstoff bis in den asiatischen Raum exportiert. Graz ist damit internationale Drehscheibe.

Rund 80 Kilogramm Papier und Verpackungen werden laut Abfallstatistik in der Steiermark pro Kopf und Jahr weggeworfen. Dabei liegt die Recyclingqoute von Altpapier in Österreich bei 75 Prozent – ein Spitzenwert im EU-Vergleich.

Aktuell 80 Euro pro Tonne

Von Graz aus bewegt der Wertstoffhändler Rohprog rund 80.000 Tonnen Altpapier jährlich. „Altpapier ist wertvoll für die Kommunen, um die Entsorgungskosten nach unten zu bringen. Man kann davon ausgehen, dass eine Tonne Altpapier aktuell 80 Euro wert ist, natürlich je nach Sorte. Aber der Markt ist volatil und sehr veränderbar: Wir haben auch schon Zeiten gehabt, wo Altpapier 140 Euro pro Tonne wert war“, so Thomas Tomberger

Österreich ist laut dem Händler in puncto Altpapier noch ein Importland – doch es werde auch von Graz aus stark exportiert, betonte der Experte, „weil nicht jede Sorte Altpapier in Österreich wiederverwertet werden kann. Man fährt in den verschiedensten Märkten, man fährt in den asiatischen Raum, man geht in Europa natürlich in sämtliche Länder, überall wo halt Altpapier benötigt wird.
Und sehr viele Länder haben nicht diese Trennmoral, die wir haben – und dadurch wird es halt auch sehr stark exportiert.“

Ein Altpapier-Behälter  zur Sammlung und Verwertung von Papier
APA/GEORG HOCHMUTH

Beim Recycling „noch Luft nach oben“

Gehandelt wird mit Altpapier, das im Schnitt bis zu 98 Prozent ohne Störstoffe ist. 3.000 Tonnen Papier werden monatlich allein von dem Grazer Entsorgungsbetrieb Ehgartner sortiert. Dank Aufklärungsarbeit sei die Zahl der Fehlwürfe in den letzten Jahren weiter gesunken, sagte Geschäftsführer Hans Hönneger: „Da haben wir einen Anteil – und der ist schon geringer geworden – von fünf bis sieben Prozent, wo Müllanteile drin sind.“ In puncto Recycling gebe es daher immer noch viel Luft nach oben, hieß es von den Entsorgungsdienstleistern.