Das Ein-Mal-Eins sollten alle Kinder und Jugendliche in der Schule lernen – aber auch das Thema Finanzbildung sollte zum Standard gehören, sind sich die Vertreter der Initiative der steirischen Finanzdienstleister einig.
Fürs Leben lernen
Es gehe um Bewusstseinsbildung und einen Schutz vor künftigen Schuldenfallen, so der Obmann der steirischen Finanzdienstleister, Hannes Dolzer: „13 Prozent der Schüler in der Steiermark sagen, dass sie genügend Finanzwissen haben – das heißt umgekehrt, dass 87 Prozent der Schüler der Meinung sind, dass sie keines oder viel zu wenig Finanzwissen haben. Finanzwissen ist deshalb wichtig, weil man ein ganzes Leben von finanziellen Entscheidungen begleitet wird – ich denke hier etwa an Kredite –, und daher ist uns das Thema Finanzwissen sehr wichtig.“
Angebot künftig auch für Lehrlinge und Vereine
Derzeit halten rund 30 bis 40 Experten ehrenamtlich die Finanzworkshops ab, das Angebot steht allen steirischen Schulen kostenfrei zu Verfügung – im vergangenen Jahr wurden so bereits 3.600 Jugendliche erreicht.
Jetzt will man das Angebot ausweiten, so der Koordinator der Initiative, Markus Kohlmeier: „Wir sind mittlerweile auch in Kooperation mit dem Wifi Steiermark über die Lehrlingsakademie an Lehrlingen dran, denen wir Finanzwissen beibringen und wollen inbesondere auch im Grazer Bereich in Vereinen Menschen mit Migrationshintergrund oder mit anderen Beeinträchtigungen, die teilweise aus ganz anderen Finanzsystemen kommen, Finanzwissen vermitteln, damit sie bei uns in Österreich oder hier in Europa ankommen und dort auch ordentliche Entscheidungen treffen können.“
Gerade diejenigen, die kurz vor dem Berufseintritt stehen, müssten auf Themen wie Vorsorge, Lohnverrechnung, Versicherungen oder Sicherung des Vermögens vorbereitet seien. Die ersten Workshops für Lehrlinge sind bereits in Testläufen im Gang.