Soziales

Frauen aus der Schuldenfalle helfen

Die Privatkonkurse in der Steiermark nehmen zu – vor allem bei den Frauen, wie aus Daten der Schuldnerberatung hervorgeht. Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) will Frauen nun mit einer Reihe zielgerichteter Maßnahmen vor der Schuldenfalle bewahren.

Im Jahr 2018 gab es bei den Privatkonkursen im Vergleich zu 2017 eine Zunahme von 48 Prozent, seit 2016 bemerke man zudem einen Anstieg der Privatkonkurse bei Frauen um 88 Prozent.

Kampus sieht Schuld in Arbeits- und Einkommenssituation

Warum gerade Frauen so drastisch betroffen sind, dazu sagt Kampus, es seien oft Arbeits- und Einkommenssituation, wie zum Beispiel Teilzeitarbeit oder Arbeitslosigkeit, maßgeblich an der Verschuldung der Frauen beteiligt: 30 Prozent aller Frauen, die zur Schuldnerberatung kämen, hätten nur das Existenzminimum zur Verfügung – für Kampus zeige das, dass es nach wie vor an den richtigen Rahmenbedingungen fehle, damit Frauen Vollzeit arbeiten können. Kampus erwähnt mehr Kinderbetreuungsangebote und einen Mindestlohn von 1.700 Euro.

Als Gründe für ihre finanziellen Nöte nennen Frauen in der Schuldnerberatung etwa eine Scheidung – hier sind 17 Prozent der Frauen, aber vergleichsweise nur 12 Prozent der Männer betroffen, heißt es. Auch Bürgschaften würden Frauen oft in die Schuldenfalle treiben: 11 Prozent der Frauen würden das als Grund angeben, bei Männern seien es nur drei Prozent. Weitere 17 Prozent geben an, der Versuch, selbstständig zu werden, habe sie in die Verschuldung geführt, und 18 Prozent gaben an, der Umgang mit Geld sei Schuld an der Verschuldung.

Mehr Prävention

Durch die verstärkte Prävention soll hier nun weiter gegengesteuert werden: Man wolle etwa gemeinsam mit der Schuldnerberatung die „Geldwerkstatt“ weiterführen, außerdem stärker mit Frauenberatungsstellen kooperieren. Das Land stelle dafür zusätzliche 15.000 Euro zur Verfügung, so die zuständige Landesrätin.