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Helmut Strobl ist tot

Der ehemalige Grazer Kulturstadtrat Helmut Strobl ist tot. Der ÖVP-Politiker war maßgeblich daran beteiligt, dass Graz im Jahr 2003 Europäische Kulturhauptstadt wurde. Strobl starb am Mittwoch im Alter von 75 Jahren.

Helmut Strobl galt als Humanist, als „bunter Hund“ und war weit über die Grazer Stadtgrenzen hinaus bekannt. Geboren wurde er 1943 in Mecklenburg und übersiedelte zwei Jahre später in die steirische Landeshauptstadt. Schon in seiner Zeit als Architekturstudent war er politisch aktiv und galt als Revoluzzer. Von 1985 bis 2001 war er im Grazer Stadtsenat für die ÖVP durchgehend für das Kulturressort zuständig.

„Möglichmacher“

Strobl war einer der Ermöglicher des Kulturhauptstadtjahres 2003 und sei einer der prägendsten steirischen Kulturpolitiker des 20. Jahrhunderts gewesen, würdigt ihn der Kulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP). In seine Ära fiel etwa der Bau des Grazer Kunsthauses oder auch der Stadthalle; als Meilensteine seiner Tätigkeit bezeichnete der studierte Architekt unter anderem die Aufnahme der Grazer Altstadt als Weltkulturerbe, aber auch die Wiedererrichtung der Synagoge – der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl bezeichnet ihn deshalb auch als „Möglichmacher“.

Ließ sich nie einzäunen

Strobl galt als Humanist: Auch in seiner aktiven Zeit als Politiker ließ er es sich nicht nehmen, einmal pro Woche freiwillige Rettungseinsätze für das Rote Kreuz zu fahren. 2001 nahm er aus gesundheitlichen Gründen Abschied aus der Politik, blieb aber weiterhin im Kultur- und Sozialbereich engagiert. Im Jahr 2015 trat er noch einmal einer breiten Öffentlichkeit in Erscheinung, als er sich weigerte, den vom Innenministerium geplanten Spielfelder Grenzzaun über sein südsteirisches Grundstück bauen zu lassen. Am Mittwoch starb Strobl im Alter von 75 Jahren.