Mit 200 Fluggeräten aus 20 Nationen ist die Airpower die größte Flugshow Europas. Sie dient aber nicht nur der Unterhaltung – sie ist auch Training und Übung für die Einsatzorganisationen.
07.09.2019 06.32
7. September 2019, 6.32 Uhr
(Update: 7. September 2019, 13.37 Uhr)
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Schon am ersten Tag der Airpower, am Freitag, kamen die Temperaturen den ganzen Tag über zwölf bis 13 Grad nicht hinaus, dazu nieselte es immer wieder. Für die Flugdarbietungen selbst waren die Wolken auch nicht so schlecht – die Silhouetten der Fluggeräte zeichneten sich gut sichtbar am Himmel ab, und so kamen die 80.000 Zuschauer durchaus auf ihre Rechnung – mehr dazu in Airpower: Große Show trotz trüben Wetters.
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Verteidigungsminister: „Airpower nicht nur Selbstzweck“
Verteidigungsminister Thomas Starlinger wollte kurz nach seiner Amtsübernahme die Flugshow aus finanziellen Gründen absagen, am Rande des offiziellen Airpower-Empfangs Freitagabend zeigte er sich aber zufrieden: „Die Veranstaltung ist natürlich auf dem Prüfstand gestanden, aber die Entscheidung war dann eindeutig: Wir wollten das nicht auf dem Rücken der lokalen Bevölkerung austragen, dann gibt es einen guten Ausbildungseffekt für die Piloten, und dann stand auch die internationale Reputation auf dem Spiel. Daher haben wir – auch in Absprache mit dem Landeshauptmann – die Entscheidung getroffen, die Airpower wird durchgeführt, und jetzt freu ich mich darüber.“
Airpower-Empfang
Verteidigungsminister Thomas Starlinger war Gast beim offiziellen Airpower-Empfang am Freitag.
Die Airpower bringe sehr viel für das Renommee des Bundesheeres, so Starlinger weiter, „aber vor allem ist es auch eine sehr gute Möglichkeit für die österreichischen Piloten, der Bevölkerung zu zeigen, was sie können. Die Airpower ist ja nicht nur Selbstzweck, sondern sie soll auch zeigen, wie wir unsere Souveränität wahrnehmen können“.
Leistungsnachweis, Übung, Öffentlichkeitsarbeit
Abfangmanöver oder Luftkampf, Bewältigung von Massenpanik und medizinische Versorgung von mehreren tausend Menschen gleichzeitig, Krisenkommunikation und -koordination – damit solche Dinge im Ernstfall reibungslos funktionieren, gehören sie trainiert – daher sei die Airpower auch eine der größten Übungen der Einsatzkräfte, sagt der Leiter der Airpower, Arnold Staudacher: „Es üben über 4.000 Soldaten – vom Wachsoldaten über den Fluglotsen bis zum Stabsoffizier – das Krisenmanagement, das wir in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und der Polizei durchführen.“
Immer wieder wurde im Vorfeld der Airpower Kritik laut, die Flugmanöver seien reine Geldverschwendung – doch diese Kritik lässt Airpower-Sprecher Markus Wilfinger nicht gelten: Die Flüge hätten einen durchaus ernsten Hintergrund. „Wir sind ja gesetzlich dazu verpflichtet, die Souveränität Österreichs auch in der Luft zu schützen und zu bewahren, und deshalb üben unsere Piloten hier Einsatztechniken, die in einem realen Einsatz angewendet werden“, so Wilfinger.
Nachdem bereits die heurigen Airpower auf der Kippe stand, ist fraglich, ob es sie in Zukunft noch geben wird – doch nicht zuletzt aufgrund des Großübungshintergrundes wäre eine Fortführung enorm wichtig, sagt Generalstabschef Robert Brieger: „Wir Militärs befürworten in einem Abstand von drei Jahren diese Veranstaltung durchzuführen als Leistungsnachweis, als Übungsmöglichkeit, letztlich auch als einen Faktor der Öffentlichkeitsarbeit, aber darüber wird die Politik zu befinden haben.“
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