Klimawandel – ausgetrocknete Pflanzen
ORF.at/Christian Öser
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Umwelt

Studie: Klimawandel bedroht Artenvielfalt

Greenpeace hat untersucht, wie sich der Klimawandel auf Mensch und Natur in den Bundesländern auswirkt. In der Steiermark wird mit Schneemangel und Bedrohung der Artenvielfalt gerechnet.

Die Zahl der Tage mit geschlossener Schneedecke werde sich bis 2050 halbieren, heißt es seitens der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Die Landwirtschaft werde noch mehr mit Hagel und Starkregen kämpfen, und die Erwärmung von Flüssen wie etwa der Mur führe zu verstärktem Artensterben.

Bis zu vier Grad wärmer

Ohne Reduktion der Treibhausgase werden die Temperaturen in der Steiermark bis 2050 um 1,3 bis 1,4 Grad ansteigen, bis zum Jahr 2100 drohen im Durchschnitt sogar vier Grad mehr: Davor warnen die Experten von Greenpeace, die Daten des Climate Change Centre Austria ausgewertet und besondere Hotspots besucht haben – mehr dazu in Erderhitzung trifft Österreich hart (news.ORF.at).

„Gravierende Auswirkungen auf Wintertourismus“

So habe man etwa den Niedergang des Skigebiets Lammeralm dokumentiert, das vor drei Jahren wegen der schlechten Schneesituation dauerhaft geschlossen hat, so Sophie Lampl von Greenpeace.

Die Zahl der Tage mit geschlossener Schneedecke werde sich Lampl zufolge halbieren: „Wir gehen davon aus, dass bis 2050 die geschlossene Schneedecke um die Hälfte zurückgeht, das betrifft vor allem niedere Höhen so zwischen 1.500 und 2.500 Metern, das ist natürlich eine gravierende Auswirkung auf den Wintertourismus – Schladming leidet schon jetzt.“

Artenvielfalt und Natur gefährdet

Weniger Schnee bedeutet auch weniger Schneeschmelze im Frühjahr – damit wiederum fehle dem Boden Wasser. Die Klimakrise führe auch zur Erwärmung der Flüsse, etwa der Mur, und das wirke sich auf die Artenvielfalt aus, warnt die Greenpeace-Expertin: „Die Fische, die eher an kaltes Wasser gewohnt sind, werden zurückgedrängt, wir haben die Esche, die ohnehin schon stark gefährdet ist und die durch diese Klimakrise an den Rand des Aussterbens kommen könnte. Andere Arten, die akut gefährdet sind, sind die Huchen oder die Bachforelle.“

Den Bauern werden Dürre und Trockenheit, aber auch Hagelunwetter zunehmend zu schaffen machen – besonders betroffen: die empfindlichen Wein- und Obstkulturen in der Süd-, West- und Oststeiermark. Die Greenpeace-Forderungen an die nächste Bundesregierung lauten eine ökosoziale Steuerreform, ein Ausstieg aus Öl sowie Maßnahmen zur stärkeren Reduktion der Treibhausgase.