Trotz trüben Wetters sind am Wochenende 185.000 Besucher zur Airpower nach Zeltweg gekommen. Landeshauptmann Hermann Schützenhofer (ÖVP) plädiert nun für eine Fortsetzung der größten Flugshow Europas.
11.09.2019 06.33
11. September 2019, 6.33 Uhr
(Update: 12. September 2019, 14.29 Uhr)
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„Wir sind absolut zufrieden, das Wetter hat uns ja nicht gerade zugespielt. Wir hatten am Freitag 80.000 Zuschauer, und am Samstag, wo es wirklich geregnet hat und es noch schwieriger war, insgesamt 105.000 Zuseher, und ich glaube, sie haben auch heuer wieder ein gutes Programm vorgefunden“, bilanzierte Airpower-Projektleiter Arnold Staudacher – mehr dazu in Airpower: Trotz trüben Wetters 185.000 Zuseher.
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Zugpferd für Tourismus und Wirtschaft
Die heurige Airpower stand ja auf der Kippe und drohte aufgrund des Geldmangels beim Bundesheer zu platzen – im letzten Moment gab es dann aber doch grünes Licht dafür. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer fordert nun im Radio Steiermark-Interview, die Flugveranstaltung trotz Spardrucks und Kritik von Umweltschützern dennoch fortzusetzen, die Kosten dafür seien im Budget mit der Lupe nicht zu finden.
Aus heutiger Sicht möchte Schützenhöfer die Airpower nicht in Frage stellen – diese sei neben Formel eins und Moto GP eines der Zugpferde für Tourismus, Gastronomie und Wirtschaft im Murtal.
„Umweltfragen müssen diskutiert werden“
Auf die Frage, ob eine Flugshow wie die Airpower, die noch dazu einiges kostet, in Zeiten des Spardrucks und des Klimawandels überhaupt noch zeitgemäß ist, meint der steirische Landeshauptmann: „Natürlich müssen wir die Umweltfragen miteinander diskutieren, aber ich rede lieber darüber, welchen Kerosinausstoß es insgesamt gibt, was wir selber tun können, damit wir Fleisch, Brot und Eier aus der Steiermark kaufen und nicht das im Regal mitnehmen, das von weit herkommt, zu Zeiten, wo es das bei uns nicht gibt.“
Bundesheer soll weiterhin mitfinanzieren
Glaubt man den Worten von Verteidigungsminister Thomas Starlinger, dann kracht es finanziell gewaltig im Gebälk des Bundesheeres; das Heer sei budgetär am Ende, betonte Starlinger in den vergangenen Wochen mehrmals. Schützenhöfer will dennoch, dass die Flugshow weiterhin aus dem Heeresbudget mitfinanziert werden soll, aber „das Bundesheer muss finanziell stärker bedacht werden, das unterstütze ich – was würden wir ohne Bundesheer tun etwa bei der Schneekatastrophe im Jänner, wo wir die Alouette dringend gebraucht haben. Jetzt geht es um die Nachfolge, das ist uns zugesichert, was würden wir im Ernstfall ohne Eurofighter tun“.
„Bitte die Kirche im Dorf lassen“
In der Eurofighter-Frage gehe es um Kosten in der Höhe von Milliarden und nicht wie bei der Airpower um 1,2 Millionen Euro. „Das ist mit der Lupe im Budget nicht zu finden, also bitte die Kirche im Dorf lassen, aber bitte dem Bundesheer kräftig helfen, denn da geht es um existenzielle Fragen.“
In welchen Abständen die Airpower in der Steiermark künftig Station machen soll, will sich der Landeshauptmann noch nicht festlegen: Bundesheer, Land Steiermark und Red Bull als Veranstalter müssten darüber diskutieren, ob das alle zwei oder drei Jahre der Fall sein soll, so Schützenhöfer.
Kunasek fordert Bekenntnis des Landtages
Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek fordert ein Bekenntnis des Landtages zur Airpower und sagt, dass die Zukunft der Flugshow vor allem von der künftigen Bundesregierung abhängen wird: „Ein Schwarz-Grünes Experiment oder eine schwarz-rote Vergangenheitskoalition auf Bundesebene würden das Ende für die Airpower bedeuten“, nützt Kunasek das Thema für Wahlkampf-Rhetorik.
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