806 Delegierte waren beim FPÖ-Bundesparteitag wahlberechtigt, 802 gaben ihre Stimme ab. Es gab eine ungültige Stimme, 14 Gegenstimmen und 787 Stimmen für Norbert Hofer als neunen Parteichef. Damit konnte er fast das Ergebnis von Heinz-Christian Strache beim letzten Parteitag in Klagenfurt 2017 erreichen, bei dem Strache mit 98,7 Prozent das bestes Ergebnis seiner Obmannschaft erzielte – mehr dazu in Norbert Hofer in Graz zum FPÖ-Chef gewählt und in 98,25 Prozent für neuen FPÖ-Obmann Hofer (news.ORF.at).
„Kraft geschöpft für die nächsten Wochen“
Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek ist zufrieden: „Ein wunderbarer Parteitag, ein klares Zeichen für Norbert Hofer, ein Zeichen der Geschlossenheit. Es ist genau das eingetreten, was wir gehofft haben, nämlich eine starke freiheitliche Partei, ein starker Parteiobmann, da hat es keine wie auch immer gearteten hitzigen Diskussionen gegeben, weil wir wirklich eine geschlossene Partei sind, ob man es will oder nicht. Es ist genau das eingetreten, was sich viele unserer Gegner nicht gewünscht haben, nämlich dass wir aus einem wirklich sehr guten Parteitag auch Kraft schöpfen können für die nächsten Wochen und Monate. Es war ein wunderbarer Parteitag, da findet man kein Haar in der Suppe.“
Wie schon in den Wochen zuvor konnte man auch auf dem Parteitag den Eindruck gewinnen, dass die FPÖ nun etwas „sanfter“ auftritt. Dazu Kunasek: „Wir haben unterschiedliche Persönlichkeiten in der Partei, jeder hat seinen eigenen Stil, wir sind ja keine Einheitspartei, und Norbert Hofer ist Norbert Hofer, und Herbert Kickl ist Herbert Kickl. Ich glaube, dass durchaus Emotionen erkennbar waren, dort, wo wir unsere freiheitlichen Kernthemen haben, und das hat Norbert Hofer in den Schlussworten richtig gesagt: Es geht letztlich nicht um die Persönlichkeiten, sondern es geht um die Inhalte, hinter denen wir stehen, und das ist auch zum Ausdruck gekommen.“
FPÖ: Das sagt die Basis der Partei
Der Parteitag der FPÖ fand erstmals seit vielen Jahren ohne Heinz-Christian Strache statt. Die Parteimitglieder demonstrierten dabei ihre Unterstützung für Norbert Hofer.
„Mein Platz ist in der Steiermark“
Nach Wien zieht es Kunasek derzeit nur bedingt: „Ich werde mich aktiv in die Regierungsverhandlungen einbringen, ich werde auch meine Erfahrungen, die ich als Minister gesammelt habe, mit in die Waagschale werfen, damit uns eine ordentliche Finanzierung für das Bundesheer gelingt – ich glaube, das ist wichtig, da muss man noch konkreter werden auch im Regierungsprogramm, da habe ich aus der Vergangenheit gelernt. Aber sonst ist mein Platz in der Steiermark, ich habe eine Landtagswahl zu schlagen, ich bin Papa geworden – die Arbeit geht nicht aus.“