Eine Arbeiterin beim Registrieren von Waren im Wareneingangsbereich im Rewe-Zentrallager
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Umwelt

Graz plant grüne Logistiklösung für Innenstadt

Der Lieferbetrieb in der Grazer Innenstadt sorgt für Lärm, Staus und Umweltverschmutzung – mit dem „City Hub“ soll sich das ändern. Geplant ist ein österreichweit einzigartiges Logistikzentrum in Innenstadtnähe.

Morgens ist das Bild der Grazer Innenstadt geprägt von Transportern und Lieferwagen: 200 Fahrzeuge pro Stunde bringen Waren zu den Betrieben im Herzen der steirischen Landeshauptstadt.

„City Hub“ ab Herbst 2020 geplant

Nur zwischen 5.00 und 10.00 Uhr dürfen Lieferfahrzeuge in die Fußgängerzone der Grazer Innenstadt fahren; danach müssen die Lkws und Transporter in den schmalen Gassen versuchen, ihre Waren möglichst schnell an die Betriebe zu liefern, Parkplätze sind Mangelware.

Mit einem neuen, zentral gelegenen Umschlagplatz, dem „City Hub“, soll sich das ab Herbst 2020 ändern: Ein unabhängiger Betreiber soll allen Transportfirmen die gleiche Qualität bieten, sagte Projektleiter Martin Reinthaler vom Austrian Institut of Technology (AIT).

„Der ‚City Hub‘ ist ein zusätzliches Angebot, wie der Frächter seine Waren an den Kunden bringen kann, und man nicht mehr an diese sehr engen Zeitfenster gebunden ist. Der Logistiker kann dann seine Tourenplanung und seine Auslieferungen flexibler planen, für den Versender und Besteller ändert sich nichts“, so Reinthaler.

Möglichst ökologischer Betrieb

Die Stadtbaudirektion, Grazer Verkehrsplaner und das Citymanagement sind ebenso am Projekt beteiligt wie die Technische Universität Graz. Gemeinsam soll das Projekt, das bereits vom Verkehrsministerium ausgezeichnet wurde, so ökologisch wie möglich umgesetzt und betrieben werden, erklärte Reinthaler: „Die Zustellung ausgehend vom ‚City Hub‘ erfolgt mit Elektrofahrzeugen ergänzend mit Elektro-Cargo-Bikes. Natürlich bedeutet dieser zusätzliche Umschlag einen zusätzlichen Aufwand. Hier versucht man aber, die gewonnene Zeit für die Zusteller und Frächter zu nutzen in Form von geringeren Kosten“, so Reinthaler.

Unterm Strich sollen die Transportfirmen wertvolle Zeit sparen und somit in Summe ohne Mehrkosten die CO2-neutrale Lieferung in die Innenstadt finanzieren.