Ein Hotelbett, Doppelbett mit weißen Bettüberzügen
dpa/Oliver Berg
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Tourismus

Hotels setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit

Rund fünf Kilo Müll pro Hotelgast und Nacht – das ist laut der Österreichischen Hoteliervereinigung in vielen Hotels noch immer Realität. Immer mehr Hotelbetriebe setzen mittlerweile aber vermehrt auf Nachhaltigkeit und Energiesparen.

Der Großteil der verwendeten Lebensmittel würde aus Österreich bezogen werden und auch Einmalpackungen bei Shampoo und Duschgel würden der Vergangenheit angehören. Zudem würde so gut wie jedes Hotel E-Bikes bereitstellen, heißt es seitens der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer, die 2.000 steirische Beherbergungsbetriebe vertritt.

Weniger Müll in Badezimmer und Küche

Seit Jahren arbeite man daran, dass die Hotels möglichst wenig Müll erzeugen und die Gäste möglichst wenig Müll hinterlassen, sagt Hans Spreitzhofer, Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der steirischen Wirtschaftskammer und nennt ein Beispiel: „Bei den Duschgels ist es so, dass man früher diese kleinen Fläschchen verwendet hat, wo jeden Tag ein neues Plastikflascherl im Badezimmer war, da gibt es jetzt tolle Einrichtungen von Duschgels, die man in der Großpackung einkaufen und dann nachfüllen kann, da wird natürlich wesentlich weniger Müll produziert als früher mit diesen kleinen Fläschchen.“

Die Hoteliervereinigung habe in der Steiermark eigene Zero-Waste-Konzepte, sagt Sprecher Gernot Deutsch. So vermeide man Plastikmüll, wo es möglich ist, etwa bei Trinkhalmen oder Bechern. Und in den Küchen versuche man, den Anfall von Biomüll so gering wie möglich zu halten: „Allein mit einem bewußten Umgang von Obst und Gemüse, mit dem Schneiden, mit dem Abfall, mit dem Wegwerfen, schaffen wir eine Einsparung pro Jahr von 10.000 bis 12.000 Euro pro Betrieb. Das ist ein klarer wirtschaftlicher Vorteil“, so Deutsch.

Lebensmittelherkunft für Gäste bedeutend

Bei den Lebensmitteln werde Nachhaltigkeit generell groß geschrieben, so Fachgruppenobmann Hans Spreitzhofer. Mehr als 90 Prozent der verwendeten Produkte seien aus Österreich, darunter viele Spezialitäten der heimischen Landwirtschaft – lange Transportwege würden vermieden werden, betont dieser: „Die Gäste fragen immer mehr danach, woher das Lebensmittel kommt. Der Preis spielt da keine Rolle, das muss man wirklich sagen, die Gäste sind sehr qualitätsorientiert, da sind sie auch bereit, für ein gutes regionales Produkt mehr zu zahlen.“

120 Betriebe habe man in den vergangenen Jahren zum Thema Energiekosten beraten, so Spreitzhofer – jedes dieser Hotels zahle pro Jahr dafür jetzt durchschnittlich um 5000 Euro weniger. Luft nach oben gebe es in Sachen Nachhaltigkeit aber noch – etwa bei Wärmedämmung und alternativen Heizformen.