Pfleger im Krankenhaus
ORF.at/Birgit Hajek
ORF.at/Birgit Hajek
Soziales

Pflegeschule mit Matura startet ab 2020

Um den Fachkräftebedarf in der Altenpflege zu sichern, bekommt die Steiermark eine fünfjährige Pflegeschule mit Matura: Das Pilotprojekt der Caritas startet ab 2020.

Laut einer aktuellen Berechnung im Auftrag des Gesundheitsressorts werden bis 2025 steiermarkweit mehr als 21.000 Menschen gebraucht, die in der Pflege tätig sind. Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, startet am Ausbildungszentrum für Sozialberufe der Caritas in der Grazer Wielandgasse schon im kommenden Schuljahr eine neue fünfjährige Pflegeschule mit Matura.

Ausbildung nach Pflichtschuljahren möglich

Bisher dauerte die Ausbildung zur Pflegefachassistenz drei Jahre und konnte nicht direkt im Anschluss an die Pflichtschule begonnen werden – das soll sich nun ändern, so Birgit Poier, Direktorin am Grazer Ausbildungszentrum für Sozialberufe der Caritas: „Die Ausbildung richtet sich an 14-Jährige, das heißt nach der vierten Klasse Unterstufe kann man in die Schule einsteigen, und die Jugendlichen müssen nicht mehr wie bislang drei Jahre überbrücken.“

„Ich glaube, dass es viele Jugendliche gegeben hat, die man am Weg dann verloren hat, und jetzt durch diese neue Schnittstelle soll es die Möglichkeit geben, diese Jugendlichen abzuholen“, so die Direktorin, die federführend an der Entwicklung des Lehrplans mitgewirkt hat. In den ersten beiden Jahren sieht der Lehrplan Theorie und Sozialpraktika vor, so Poier, erst dann werde mit den Praktika in der Pflege begonnen.

Mehrere Ausbildungsstandorte geplant

Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) geht davon aus, dass die neue Ausbildung verstärkt Jugendliche ansprechen wird. Die Pläne des Landes sehen darüber hinaus bereits einen zweiten Standort für die neue Schulform vor: „Wir arbeiten auch daran, gemeinsam mit der Landeskrankenpflegeschule Stolzalpe eine Kooperation mit Murau zustandezubringen, um auch in der Obersteiermark eine solche Ausbildung mit Matura umsetzen zu können.“

Drexler ist der Meinung, dass die neue Schulform auf Nachfrage stoßen werde und betont die Wichtigkeit, junge Menschen in Zukunft in Pflegeberufe zu bringen. Auch die Volkshilfe begrüßt die neue Pflegeausbildung als einen Puzzleteil, hofft aber auf weitere Ansätze durch das Land, um ausreichend Personal für die Pflege sicherzustellen.