Ein Metallarbeiter in einem Schutzanzug vor einem Hochofen
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Wirtschaft

KV-Verhandlungen für die Metaller starten

Am Montag beginnen die mit Spannung erwarteten Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallbranche. Sie gelten traditionell als richtungsweisend für die Herbstlohnrunde in den anderen Branchen.

Die Metallerverhandlungen läuten einen heißen Herbst ein und dürften heuer besonders hart geführt werden. Während Gewerkschafter auf ein spürbares Gehalts-Plus pochen, sehen Arbeitgeber wenig Spielraum für mehr Geld auf dem Konto der Metaller.

Arbeitgeber: „Die Party ist vorbei“

Konfliktreiche und vermutlich wohl lange Geprächsrunden sind vorgezeichnet, wenn am Montag in Wien Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Metaller-Lohnrunde zusammentreffen. Für Christian Knill, den Obmann der Metalltechnischen Industrie in der Wirtschaftskammer steht fest: ein Gehaltsplus von bis zu knapp 3,5 Prozent wie im Vorjahr sei diesmal illusorisch: "Die Party ist vorbei. Nach einigen guten Jahren müssen wir uns auf starken Gegenwind und einen deutlichen Abschwung einstellen. Und daher sind für die heurigen Verhandlungen Besonnenheit und Vernunft gefragt, sagte der gebürtige Steirer.

Aussage empört Arbeitnehmer

Diese Aussage erbost die Arbeitnehmervertreter. Andreas Martiner, Vorsitzender der Produktionsgewerkschaft ProGe in der Steiermark: „Also, ich bin überzeugt davon, die Arbeitnehmer haben über die Jahre keine Party gefeiert. Keine Ahnung, wo die Arbeitgeber die Party gefeiert haben. Sie haben uns nicht eingeladen. Wir haben das erwirtschaftet. Wenn sie die Party gefeiert haben, dann waren wir nicht dabei. Aber, ich bin auch überzeugt, dass es ein gutes Ergebnis gibt.“

Mehr als 40.000 Metaller in der Steiermark

Was konkret ein „gutes Ergebnis“ für die Gewerkschafter sein könnte, wollte Martiner im Vorfeld nicht sagen. Montagvormittag um 11.00 Uhr wollen die Arbeitnehmer-Vertreter jedenfalls in Wien ihren Forderungskatalog übergeben, am frühen Nachmittag soll dann die erste Verhandlungsrunde stattfinden. Die Metallindustrie ist die wichtigste Industriesparte in Österreich.

Bei den Kollektiv-Vertragsverhandlungen geht es um die Löhne für 195.000 Beschäftigte in Österreich. In der Steiermark beschäftigen rund 500 metallverarbeitende Betriebe rund 44.000 Menschen. Was bei diesen Verhandlungen herauskommt, gilt als richtungsweisend für weitere Lohnrunden im Herbst.