Luftfahrtbehörden sprechen von der größten Rückholaktion, die es in Friedenszeiten je gegeben hat, denn 150.000 Menschen müssen nach Hause geholt werden. Der älteste Reisekonzern der Welt, Thomas Cook, hat Schulden in Milliardenhöhe und in der Nacht auf Montag den Betrieb eingestellt.
Informationshotline für Kunden eingerichtet
Rund 1.500 Steirer seien betroffen – ob diese regelrecht im Ausland ‚festsitzen‘ würden, könne man noch nicht sagen, so der Obmann der Reisebüros in der Steiermark, Michael Schlögl: „Thomas Cook Österreich hat noch nicht Insolvenz angemeldet, aber es ist im Laufe des Tages zu erwarten.“
Seitens der Reisebüros habe man eine eigene Hotline eingerichtet, so Schlögl: „Wir sind insgesamt drei Leute in Graz und einer in Wien. Wir eruieren genau, wer ist jetzt unterwegs. Wir schauen uns die Situation ganz genau an, um unsere Kunden informieren zu können.“ Im Ausland alleine gelassen werden die Steirer auf alle Fälle nicht, betont Schlögl: „Das schreibt das Gesetz vor, alle Österreicher können sich sicher sein, dass sie in so einem Fall zurücktransportiert werden, und eventuell Kosten ersetzt werden.“
Versicherung deckt bereits bezahlte Reisekosten
Auch Urlauber, die ihre Reise noch nicht angetreten haben, bangen jetzt um ihr Geld. Doch auch da greife bei Pauschalreisen der Versicherungsschutz, sagte Reiserechtsexpertin Birgit Auner von der Arbeiterkammer Steiermark: „Ein kostenloses Storno ist nicht möglich. Allerdings gibt es eine Versicherung, die dahinter steht, und die müsse die Kosten übernehmen. Und zwar entweder die Anzahlung zurückzahlen oder, wenn schon bezahlt, den ganzen Reisepreis.“
Keine unmittelbaren Auswirkungen hat die Pleite des Tourismuskonzerns auf den Flughafen Graz-Thalerhof. Denn ab Graz würden heuer keine reinen Thomas Cook Charterflüge durchgeführt, hieß es am Montag. Somit würden dem Flughafen jetzt unmittelbar keine Flüge wegbrechen.