Symbolisch eine Minute vor 12.00 Uhr sind die Demonstrationsteilnehmer vom Griesplatz aufgebrochen, ehe es in Richtung Jakominiplatz weiterging – mit Transparenten wie „Euch gehen die Ausreden aus – uns die Zeit“, „Opa, was ist ein Schneemann?“ oder „Make Love – not CO2“.
Kein Schuleschwänzen
Mit dabei waren dieses Mal auch Organisationen wie das Rote Kreuz, viele Glaubensgemeinschaften und Schüler – diesmal allerdings ohne die Schule zu schwänzen: Auf Basis eines Ministeriumsbeschlusses hat es die Bildungsdirektion Steiermark Schulen freigestellt, in der Unterrichtszeit an der Demonstration teilzunehmen.

Dafür haben sich in Graz Schulklassen von mehr als 20 Gymnasien und NMS entschieden. Darunter auch eine Klasse des Klusemann Gymnasiums. Ihre Lehrerin Ursula Rastorfer verriet: „Es ist zwar mein freier Tag, aber ich finde, dass es sehr wichtig ist, gegen den Klimawandel etwas zu tun.“
Earth Strike für den Klimaschutz
In zahlreichen Großsstädten gab es am Freitag Demonstrationen für den Klimaschutz – auch in Graz, von wo aus Ulli Enzinger für „Steiermark heute“ berichtet.
„Man muss ein Zeichen der Solidarität setzen“
Thomas Eitzenberger von Fridays for Future bestätigte: „Wir rufen seit Monaten dazu auf, dass es nicht nur die Jungen sind, die eine Änderung der Gesellschaft fordern, sondern alle Menschen. Langsam tut sich was: Es kommen die Kirchen, Teile der Gewerkschaften, Bauern, Eltern, Lehrer, die sich alle einbringen.“
„Man muss ein Zeichen der Solidarität setzen“, betonte etwa eine Demonstrantin in Richtung der jüngeren Schüler. Auch das Grazer Schauspielhaus hatte seinen Mitarbeitern freigegeben, um bei der Demo mitzumachen: „Es ist nötig, dass wir Erwachsenen mit auf die Straße gehen, damit das endlich jemanden beeindruckt und unsere Politikerinnen und Politiker merken: Sie dürfen mutig sein“, schilderte Schauspielerin Susanne Weber.
Respekt von der Politik
Von politischer Seite reagieren heute die SPÖ und die Grünen auf den Earth Strike. LH-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) und die grüne Landtagsabgeordnete Sandra Krautwaschl zollten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Aussendungen Respekt.

Die jungen Menschen hätten es verstanden – sie wissen, wie akut die Situation ist und wie dringend wir handeln müssen, so Krautwaschl. Und Schickhofer forderte, dass die Steiermark das Klimaschutzland Nummer 1 werden müsse – mit einer Klimahauptstadt Graz und starken regionalen Klimastädten, so der steirische SPÖ-Chef.
Taten statt Worte
Dass das Parlament am Donnerstag den Klimanotstand ausrief, reichte den Teilnehmern nicht: „Sie reden nur und machen nichts“, empörte sich etwa eine Schülerin, die wie viele andere Teilnehmer noch weitere Taten im Rahmen der Fridays for Future sprechen lassen wolle.