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APA/Herbert Neubauer
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Politik

AMS und Land starten „Impulse 50 plus“

Mit der Initiative „Impulse 50 plus“ will das AMS Steiermark gemeinsam mit dem Sozialressort des Landes Steiermark bis Ende 2020 10.000 Langzeitarbeitslose in den Arbeitsmarkt reintegrieren. Das Projekt versteht sich als Fortsetzung der „Aktion 20.000“.

Sie war das letzte große Prestigeprojekt unter SPÖ-Kanzler Christian Kern: die „Aktion 20.000“ zur Unterstützung älterer Arbeitnehmer. Mit Anfang 2018 wurde die Aktion von der türkis-blauen Nachfolgeregierung unter Sebastian Kurz (ÖVP) – trotz massiver Proteste – abgeschafft. Mitte September dieses Jahres kam es im Parlament zu einer Art Wiederauferstehung: abgesehen von den NEOS stimmten alle Parteien dafür, dass das AMS für 2019 und 2020 50 Millionen Euro für entsprechende Fördermaßnahmen vergeben kann.

Fördersumme liegt bei insgesamt 6,7 Millionen Euro

Von diesen 50 Millionen gehen 4,7 Millionen an das AMS in der Steiermark. Zusätzliche zwei Millionen kommen vom Land Steiermark, wie Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) Montagvormittag ankündigte: „Der Bund nimmt Geld in die Hand und wir, im Land Steiermark, nehmen Geld in die Hand. Wir haben immer auf einen sozialen Arbeitsmarkt gesetzt, umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt wieder den Bund im Boot haben.“ Die Fortsetzung der „Aktion 20.000“ wurde im September von dem steirischen SPÖ-Chef Schickhofer vorgestellt – mehr dazu in Schickhofer stellt Beschäftigungspakt vor (19.09.2019).

Unter dem Titel „Impulse 50 plus“ ist dieses Geld speziell zur Förderung von Jobs im gemeinnützigen Bereich – wie es auch schon zu Zeiten der Aktion 20.000 der Fall war – vorgesehen, so Kampus: „Zum Beispiel im Pflegebereich, im Bereich der Behindertenhilfe, wie beim Roten Kreuz, wie bei der Caritas, wo sie einfach zeigen konnten, was in ihnen steckt und wo sie sich gut einbringen konnten.“ Möglichst viele ältere Arbeitslose und Menschen mit Beeinträchtigung, die zu dieser Zeit schon solche bis zu 100 Prozent geförderte Jobs hatten, sollen diese nun wiederbekommen.

10.000 Langzeitarbeitslose sollen profitieren

Der Geschäftsführer des steirischen AMS, Karl-Heinz Snobe betonte, dass es – anders als bei der ehemaligen Aktion 20.000 – jetzt auch möglich sei, Betriebe direkt zu fördern: wer ältere oder beeinträchtigte Personen einstelle, würde bis zu 66 Prozent der Lohnkosten gefördert bekommen.

Man habe mit den Maßnahmen zum Wiedereinstieg in den Beruf vor allem in der Steiermark sehr gute Erfahrungen gemacht, so Snobe: „Es ist in keinem Bundesland so gut gelungen, dass diese Personen auch nach Ende dieser Förderung zu einem sehr hohen Anteil wieder weiterbeschäftigt werden konnten.“ Konkret wurde rund ein Drittel aller Vermittelten auch nach Auslaufen der Förderung weiter beschäftigt. Bis Ende 2020 will man über die Aktion „Impulse 50 Plus“ bis zu 10.000 Betroffene neu in den Arbeitsmarkt reintegrieren.

Caritas begrüßt „Initiative 50 plus“

Caritasdirektor Herbert Beiglböck begrüßt die Ankündigung, die Aktion 20.000 für ältere Arbeitslose in der Steiermark fortzusetzen. „Ich bin froh über die Initiative „Impulse 50 plus“ , die älteren arbeitslosen Menschen einen Weg zurück in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Diese Entscheidung ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Politik verstanden hat, dass wir für schwierige Zielgruppen langfristige und kontinuierliche Angebote brauchen,“ erklärte Beiglböck am Montag.

Aktuelle Zahlen würden belegen, dass die Arbeitslosigkeit in einigen Bezirken bei über 50-Jährigen im vergangenen Jahr nach Auslaufen der Aktion 20.000 wieder deutlich angestiegen ist, so Beiglböck. Der Caritasdirektor ergänzt: „Aus unserer Sicht ist es daher notwendig, einen dritten, unterstützenden Arbeitsmarkt dauerhaft in das bestehende System zu integrieren.“