Der Grazer Klimaschutzbeauftragte Thomas Drage mit Bürgermeister Siegfried Nagl
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Umwelt

Graz bekommt Klimaschutzbeauftragten

30 Millionen Euro sind von der Stadt Graz in einem Fonds für Klimaschutzmaßnahmen reserviert worden. Nun folgen erste Umsetzungen: Graz bekommt einen Klimaschutzbeauftragten, und auch ein Fachbeirat für Klimaschutz wird eingerichtet.

Zunehmend extreme Wetterereignisse wie etwa Starkregen, Hochwasser oder Trockenperioden sowie der starke Anstieg von Tropentagen- und nächten wird auf den Klimawandel zurückgeführt. Auch die Durchschnittstemperatur der Stadt Graz, die seit dem Jahr 2001 um 1,4 Grad gestiegen ist, mache den Klimawandel in der steirischen Landeshauptstadt spür- und messbar.

Umweltsystemwissenschafter als Klimaschutzbeauftragter

Nun wurde ein erster Aktionsplan vom Gemeinderat beschlossen. Neben Beschattungen im Stadtraum durch neue Bäume und der Begrünung von Fassaden sind auch andere Projekte und Maßnahmen für den Klimaschutz geplant. Eine Maßnahme davon ist die Ernennung eines Klimaschutzbeauftragten. Der Umweltsystemwissenschafter Thomas Drage wird künftig diese Aufgabe übernehmen.

In seinem Studium spezialisierte sich Drage auf nachhaltige Stadtentwicklung. Mit seiner langjährigen Erfahrung als operativer Leiter des Zentrums für Bildung und Nachhaltige Entwicklungen der Karl-Franzens-Universität Graz sowie seiner Rolle als Projektkoordinator im EU-Referat der Stadtbaudirektion bringe er die idealen Voraussetzungen mit, heißt es seitens der Stadt Graz.

„Global denken und lokal handeln“

„Wir müssen den Klimaschutz global denken und lokal handeln – also Strategien verknüpfen und Maßnahmen umsetzen, um uns an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anzupassen und unsere Klimaschutzziele zu erreichen", betont der 34-jährige Umweltsystemwissenschafter, der Klimaschutz als eine Aufgabe sieht, die ganz Europa betrifft.

Die Maßnahmen würden von einer umweltfreundlichen Mobilität über die Schaffung von schattigen Aufenthaltsbereichen für Hitzetage bis hin zu Fassaden- und Dachbegrünungen oder Photovoltaik und Wärmeschutz an Gebäuden reichen, so Drage.

„Klima-Innovationsstadt Nummer 1“

„Graz ist Sitz des Green Tech Clusters – bereits jetzt haben wir die weltweit höchste Dichte an Umwelttechnologie-Unternehmen in der Steiermark. Mit unseren zusätzlichen Anstrengungen wollen wir Klima-Innovationsstadt Nummer 1 werden“, so der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP).

Sein Stellvertreter Mario Eustacchio setzt vor allem auf Regionalität und Saisonalität als Maßnahmen gegen den Klimawandel, er spricht sich für den Einkauf auf Grazer Bauernmärkten aus: „Damit werden lange Transportwege und dadurch verursachte Emissionen vermieden, Verpackung eingespart und zusätzlich noch die heimische Wirtschaft gestärkt.“