„Ich bin hier geboren. Im Kindergarten habe ich nicht so viel geredet, also in der Schule habe ich dann angefangen, Deutsch zu reden“, erzählt der Schüler Mazen Elsharkawy. Lediglich zwölf von insgesamt 275 Kindern an der Volksschule Gabelsberger Straße haben Deutsch als Muttersprache. Die meisten von ihnen sprechen gleich mehrere Sprachen wie etwa italienisch, spanisch oder arabisch.
Einzelbetreuung durch Kleingruppen möglich
Drei Lehrkräfte lernen in 32 Stunden pro Woche an den Nachmittagen mit drei bis fünf Kindern Deutsch. „Ihnen bringt es sehr viel, weil sie in so einer kleinen Gruppe arbeiten können, und dadurch kann ich als Lehrerin gezielt auf die einzelnen Kinder eingehen, was in einer Klasse von 20 oder mehr Kindern nicht möglich ist“, so die Pädagogin Magdalena Steiner.
Finanziert wird das Projekt seit fünf Jahren vom Rotary Club Graz Burg – gemeinsam mit dem Rotary Club und der Stadt Graz. „Angefangen hat es, dass wir eine erste Klasse zu einer Exkursion in einen Tiergarten eingeladen haben und die meisten dieser Kinder konnten kein Deutsch“, schildert Wolfgang Bösch vom Rotary Club Graz-Burg. Die Interaktion mit den Kindern habe sie dazu motiviert, einen Schritt weiter zu gehen und das Projekt "Mehr Freu(n)de mit Deutsch“ ins Leben zu rufen, so Bösch.
Weitere Projekte geplant
Das Projekt sei ein gelungenes Beispiel für notwendige Integrationshilfe – darüber sind sich Beteiligte und Politik einig. Bundesweit sei aber noch Luft nach oben, betont Bildungsministerin Iris Rauskala: „Das ist eine ganz besondere Initiative. Ich muss aber an dieser Stelle feststellen, dass, wenn man das gesamte Bundesgebiet und alle Schulen betrachtet, dann haben wir natürlich schon noch in der Basis zu tun.“ Künftig möchte man das Projekt mit einer Theatergruppe für die Kinder erweitern.